Die Energie- und Rohstoffpreise sind zuletzt stark gestiegen. Das beklagt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Niederbayern. Nahezu die Hälfte der niederbayerischen Betriebe sehen den Preisanstieg als das größte Risiko für die Konjunktur. Das hat eine Umfrage der IHK gezeigt.
Vor allem kleine und mittelständische Betriebe sind betroffen
Gerade für kleine und mittlere Betriebe kann das schnell existenzbedrohend werden, sagt der Vorsitzende des IHK-Fachausschusses Industrie Andreas Buske. Er ist zugleich Chef der Zwiesel Kristallglas, eines großen Glasunternehmens. Weil Nachfrage und Bedarf weltweit zuletzt stärker angezogen haben als von vielen erwartet, mangelt es zudem an verschiedenen Rohstoffen, zum Beispiel in kunststoffverarbeitenden Betrieben, denen teilweise schon die Grundstoffe für die Produktion ausgehen.
Viele Branchen betroffen
Im Metallbereich gibt es laut IHK Unsicherheiten bei der Beschaffung von Stahl, Aluminium und Gusskomponenten, ebenso bei Betriebsstoffen wie technischen Ölen und auch bei Verpackungen. Der Mangel an Bauholz und Baustahl in der Bauindustrie ist bereits bekannt. Inzwischen sind aber auch Dämmstoffe immer schwerer zu bekommen. Der Mangel führt überall zu höheren Preisen. Ebenfalls angezogen haben die Preise im Bereich Energie und Transport.
Auf Rohstoffe aus Deutschland setzen
Der Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern fordert als Lösung eine umfangreichere und bessere Wiederverwertung von Rohstoffen in Deutschland. Außerdem müssten internationale Rohstoffpartnerschaften geschlossen und die Kapazitäten in der EU ausgebaut werden. Der Abbau heimischer Rohstoffe wie zum Beispiel Tonerde, Granit, Sand oder Kies müsste wieder stärker vor der eigenen Haustür gefördert werden statt sie nur zu importieren. Dafür müsse die Bürokratie reduziert werden. Weiterhin ein Dauer-Problem bleibt für die Wirtschaft der Fachkräftemangel.
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