Vorstand : Dr. HG Koch (Schriftführer), Charlotte Scheffler (2. Vorsitzende), Claus Ebeling (1. Vorsitzender), Fritz Rückert (Kassenverwalter)
Bildrechte: Mundart in der Kirche e. V.

In Fürth ist der Verein "Mundart in der Kirche" gegründet worden.

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Verein "Mundart in der Kirche" will Jesu Botschaft verbreiten

Mundartgottesdienste werden gut besucht. Die einfache Sprache scheint Gläubige in die Gotteshäuser zu ziehen. In Fürth ist jetzt sogar eigens ein Verein gegründet worden, der die christliche Botschaft in verschiedenen Dialekten transportieren soll.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Eine Bibel auf Fränkisch, eine CD mit fränkischen Weihnachtsliedern oder Mundart-Psalter ("Fränggischer Psalder") – seit 25 Jahren verfasst ein Arbeitskreis bereits christliche Mundart-Texten. Nun wird diese Arbeit in einem eigens gegründeten Verein fortgeführt: dem Verein "Mundart in der Kirche." 14 Gründungsmitglieder waren in Fürth dabei, als der Verein aus der Taufe gehoben wurde.

Verein führt Arbeit in die Zukunft

Mit der Vereinsgründung solle jetzt ein tragfähiges Fundament für die Zukunft geschaffen werden, sagt der erste Vereinsvorsitzende, Pfarrer Claus Ebeling, im Interview mit BR24. "Die Mitglieder des Arbeitskreises werden älter. Es geht einfach darum, dass man eine Rechtsform findet, mit der man weiterbestehen und gut arbeiten kann", so der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Lichtenau im Landkreis Ansbach.

Mundart "geht zu Herzen"

Mundart-Gottesdienste würden deutlich besser besucht als Gottesdienste auf Hochdeutsch, so die Erfahrung des Geistlichen. "Die Mundart ist ja erstmal die Muttersprache jedes Menschen. Die jungen Menschen schreiben ihre Nachrichten in den sozialen Medien auch zum Teil in einem fränkischen Slang. Muttersprache, wie Mutter tröstet oder Vater die Kinder ruft, hat einfach eine ganz andere Bewegung zum Herzen hin, und deshalb merken wir, dass Mundart ganz anders zu Herzen geht," erläutert der Pfarrer. Man rede bildreicher und ohne komplizierte Begriffe und komme damit dem ganz nahe, wie Jesus zu den Menschen gesprochen habe, meint Ebeling.

Gefühl von Heimat zieht Menschen an

Die Menschen, die die Mundart-Gottesdienste besuchten, empfänden die Mundart als vertraut. Die Sprache vermittle ein Gefühl von Heimat. Deshalb kämen Menschen gerne wieder in Gottesdienste, auch wenn sie den Draht zur Kirche verloren haben, etwa, "wenn es zu verkopft ist und Predigten zu hochtrabend daherkommen", sagt Ebeling.

Biblische Texte auch auf Plattdeutsch und Schwäbisch

Der Verein "Mundart in der Kirche" will bundesweit aktiv sein. Neben biblischen Texten auf Fränkisch wurden bereits auch welche auf Plattdeutsch, Pfälzisch sowie Schwäbisch veröffentlicht. Die verschiedenen Ansätze sollen bald auf einer neuen Internetseite dargestellt und zum Download angeboten werden, damit interessierte Gemeindemitglieder darauf zugreifen können. Der bisherige Arbeitskreis informiert hier über seine Arbeit.

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