Eine grüne Urne, die in ein Grab gesetzt wird (Symbolbild).
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Symbolbild: Ein Bahn-Mitarbeiter hat in einem Schließfach am Regensburger Hauptbahnhof eine Urne gefunden - samt der Asche eines Toten.

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Urne in Bahnhofsschließfach: Toter stammt aus Ungarn

47 Tage lang ist ein Schließfach am Regensburger Hauptbahnhof belegt gewesen, bis sich ein Mitarbeiter entschloss, es zu öffnen. In dem Fach fand er eine Urne mit der Asche eines Menschen. Wer die Urne dort deponiert hat, ist noch nicht klar.

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Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn hat am Montagmittag in einem Schließfach am Regensburger Hauptbahnhof eine Urne gefunden - mit der Asche eines Toten. Auf BR-Anfrage sind nun weitere Details bekannt geworden.

Die Überreste in der Urne stammen von einem Mann aus Ungarn, sagte Walter Boeckh, zuständig bei der Stadt Regensburg für das Bestattungswesen. Der Tote wurde demnach auch in Ungarn verbrannt. Dies ergebe sich aus Daten auf der Urne. Demzufolge war der Mann im Juli vergangenen Jahres gestorben und im August eingeäschert worden.

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Suche nach Angehörigen

Momentan befindet sich die Urne in Gewahrsam der Regensburger Bestattungsbehörde. Das ungarische Konsulat sucht laut Boeckh zusammen mit der Bundespolizei nach dem Institut, das für die Einäscherung der Leiche zuständig war. Auf diesem Weg sollen auch eventuelle Angehörige des Verstorbenen ausfindig gemacht werden. Diese seien für die Entgegennahme der Urne zuständig, so Boeckh.

Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Bestattungsgesetz

Noch ist unklar, wer die Urne in das Schließfach gestellt hat. Wie eine Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen dem BR sagte, gibt es aktuell keinen Hinweis auf eine Straftat. Allerdings werde wegen eines Verstoßes gegen das Bestattungsgesetz ermittelt. Dabei handele es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die am Ende ein Bußgeld nach sich ziehen könnte. Nach dem Bayerischen Bestattungsgesetz müsse eine Urne in einer Grabstätte beigesetzt werden, so die Bundespolizei.

Der Bahn-Mitarbeiter hatte das Schließfach am Regensburger Hauptbahnhof geöffnet, nachdem es 47 Tage belegt war. Nach dem Fund rief er die Polizei, die die Urne sicherstellte.

Die maximale Nutzungsdauer der Schließfächer beträgt laut einer DB-Sprecherin grundsätzlich 72 Stunden. Ab da gelten die Fächer als "überlagert" und können grundsätzlich geleert werden. Leerungen finden in regelmäßigen Abständen statt. Je nach Kapazitäten könne eine längere Nutzungsdauer aus Kulanz gewährt werden bis ein Maximalbetrag von 99 Euro erreicht wird. Spätestens dann würden die Schließfächer geöffnet und die Inhalte als Fundsache behandelt, so die Bahn-Sprecherin.

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