Am kommenden Donnerstag (01.07.) geht das EU-Impfzertifikat offiziell an den Start. Anders als der Name vermuten lässt, bescheinigt das Zertifikat nicht nur eine vollständige Corona-Schutzimpfung, sondern auch eine überstandene Covid-19-Genesung oder einen negativen Corona-Test. Der QR-Code, der auf dem Handy vorgezeigt wird, soll das Reisen innerhalb der Europäischen Union in den Sommerferien erleichtern. Wer mit dem Flugzeug in den Urlaub will, muss das EU-Impfzertifikat am Flughafen vorlegen.
Fluglinien kontrollieren Impfnachweis beim Check-in
Am Nürnberger Flughafen sieht man dem Start des EU-Impfzertifikats gelassen entgegen. Da an den Flughäfen schon negative Corona-Tests kontrolliert werden mussten, sei die Einführung des QR-Codes "prinzipiell nichts anderes", sagt Flughafen-Pressesprecher Christian Albrecht. Für die Kontrolle der EU-Impfzertifikate an den Flughäfen seien die Fluglinien zuständig.
Deren Handhabung bei der Kontrolle sei unterschiedlich, so Albrecht. So sei es bei manchen Airlines möglich, das EU-Impfzertifikat bereits beim Online Check-in vorzulegen. Andere Fluggesellschaften würden den QR-Code vor Ort beim Check-in abfragen, etwa über die Corona-Warn-App, die luca-App oder die neue CovPass-App des Robert Koch-Instituts. Laut Flughafen-Sprecher Albrecht wird das EU-Impfzertifikat auch nach der Landung im Zielland noch einmal kontrolliert.
- Wie bekomme ich meinen digitalen Impfnachweis?
Was ist mit Impfzertifikat möglich? Regeln im Urlaubsland beachten
Welche Lockerungen das Zertifikat dann im Urlaub mit sich bringt, entscheiden die Länder selbst. In Italien beispielsweise kann man mit dem EU-Impfzertifikat öffentliche Veranstaltungen besuchen. In Österreich erleichtert der QR-Code den Zugang zu Lokalen, Hotels und Freizeiteinrichtungen. Und in der Schweiz können nur Menschen mit Impfnachweis an Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen teilnehmen. Nur in wenigen EU-Staaten wird das Impfzertifikat noch nicht ausgegeben, darunter Schweden und Irland.
Kurz vor den Sommerferien: Reisebüros haben viel zu tun
Gut einen Monat vor Beginn der bayerischen Sommerferien berichten viele Reisebüros von großem Interesse an einem Urlaub. "Der Reise-Hunger ist immens", sagt Holger Crone vom ReiseCenter Leikauf in Lauf an der Pegnitz gegenüber dem BR.
Zugleich gebe es allerdings auch eine große Verunsicherung. In der Folge sei der Beratungsaufwand deutlich gestiegen, so Crone. Termine die spontan stattfinden können, sind dort derzeit nur selten möglich. In den Reisebüros, die über Wochen und Monate schließen mussten, ist man aber dennoch optimistisch.
Dynamische Corona-Lage macht Reiseplanung schwierig
Als Gründe für die Verunsicherung der Kundinnen und Kunden nennt der Laufer Reiseberater die dynamische Entwicklung der Corona-Lage und die daraus resultierenden politischen Vorgaben.
Ein Beispiel sei die Entscheidung der Bundesregierung, Portugal wegen des Anstiegs von Corona-Infektionen mit der Delta-Variante zum Risikogebiet zu erklären. Solche Entscheidungen würden oftmals "von jetzt auf gleich" gefällt. Das sei mit Blick auf die Reiseplanung "wirklich ein Problem", so Crone. Dennoch werde derzeit viel gebucht. Besonders gefragt seien Spanien und Griechenland.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!