Thomas Huber, Bergsteiger, Kletterer und Abenteurer
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Thomas Huber hatte einen Bergunfall und musste gerettet werden.

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"Unglück und Glück": "Huberbua" Thomas Huber am Berg gerettet

Der bayerische Profibergsteiger Thomas Huber hat sich am Montag bei einem Kletterunfall verletzt und wurde in einer spektakulären Aktion per Hubschrauber gerettet. Was passiert ist und wie Huber Unfall und Rettung erlebt hat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Auch ein prominenter Profibergsteiger kann am Berg auf Hilfe von Rettern angewiesen sein. So ging es dem Bayer Thomas Huber, der sich mit seinem Bruder Alexander als "Huberbuam" international einen Namen als Extremkletterer gemacht hat. Die "Huberbuam" wurden schon als "echte Botschafter Bayerns in die Welt" bezeichnet, gewannen dieses Jahr den Bayerischen Sportpreis und kletterten schon im Himalaya und in der Antarktis - doch ausgerechnet ein heimischer Berg entpuppte sich als tückisch für Thomas Huber. Er musste bei einer spektakulären Rettungsaktion vom Berg abtransportiert werden.

Wie so oft in diesem Jahr war Huber unterwegs am Untersberg in den Berchtesgadener Alpen. Der 56-Jährige hatte die Saison zum Trainieren in den heimischen Bergen genutzt. Anstatt auf Expedition zu gehen, arbeitete er an einer von ihm neu eingerichteten Sportkletterroute an den steilen Wänden des Untersbergs. Jetzt, kurz vor dem Ende der Klettersaison, sollte es mit dem Durchstieg klappen.

"Endlich gab es beste Bedingungen für mein Projekt am Untersberg", schrieb Huber später auf Instagram. "Bester Grip, tricken, schöne Herbststimmung". Doch aus dem Glück wurde Unglück, wie er es bezeichnet.

"Massiver Felsbrocken" löste sich

Über den sogenannten "Mittagslochsteig" wollte Huber zu einer Felsnische klettern, in der er sein Seil deponiert hatte. Huber wurde von seinem Kletterpartner, dem Berchtesgadener Bergführer Michi Grassl, sowie dem Reichenhaller Fotografen Stefan Wiebel begleitet.

Im absturzgefährdeten, aber eigentlich leichten Klettergelände brach plötzlich ein "massiver Felsbrocken" heraus, wie Huber gegenüber BR24 am Telefon erzählt: Er habe sich über die Jahre immer wieder daran festgehalten. "Was als Nächstes geschah, waren nur noch Reflexe, nicht zu stürzen. Erst später habe ich bemerkt, dass ich eine Schramme am Fuß abbekommen habe".

Huber gelingt es, sich mit einer Hand festzuhalten, um nicht abzustürzen. Notdürftig schafft er es, bis zu einem sicheren Platz abzuklettern. Dann spürte er Schmerzen am linken Knöchel. "Der Felsbrocken musste mich doch touchiert haben", vermutet er.

"Spektakuläre Flugrettung"

Da der Knöchel sofort anschwillt, ist an Auftreten oder gar Absteigen nicht mehr zu denken. Auch wenn es ihm schwergefallen sei, es zu akzeptieren, sei ihnen schnell klar gewesen, dass er nicht mehr absteigen könne. Seine Begleiter können den Fuß erstversorgen und setzen einen Notruf ab.

Kurze Zeit später wurde er bei einer - so er selbst - "spektakulären Flugrettung" von der Bergwacht Marktschellenberg und dem Rettungshubschrauber Christoph 14 ins Klinikum Traunstein transportiert. Erst eine Woche zuvor musste am selben Berg auf der Südostseite ein 63 Jahre alter Mann gerettet werden, der sich bei schlechtem Wetter verstiegen hatte.

Huber dankt den Rettern

Die Verletzungen seien "nicht schwerwiegend" und die Ärzte hätten ihm positive Rückmeldung gegeben, so Huber. Er postete sogar ein Selfie aus der Klinik, auf dem der Arzt einen erhobenen Daumen zeigt. Nach der Erstversorgung war Huber bereits am Dienstag wieder zu Hause.

Er bedankte sich bei der ehrenamtlichen Bergwacht, den Notärzten und der Flugrettung für "den engagierten Einsatz" und resümierte: "Glück, Unglück und Glück liegen oft so nah beieinander." Sein Kletterprojekt am Untersberg will Huber, der in seiner Karriere schon einige Verletzungen verkraften musste, dann so bald wie möglich vollenden.

Video, Juli 2023: Interview mit den Huberbuam

Zu Gast im Studio: die Huberbuam
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Zu Gast im Studio: die Huberbuam

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