Überwachungskamera zeigt streunende Hundes auf Hühnerhof
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Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie streunende Hunde ein knappes Dutzend Hühner tot beißen.

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Nach Hühner-Riss: Angst vor streunenden Hunden in Dinkelscherben

In Dinkelscherben haben streunende Hunde einen hohen Zaun überwunden und elf Hühner getötet. Offenbar handelt es sich um Hunde, die einem Bewohner der Marktgemeinde von den Behörden weggenommen wurden. Jetzt ist die Angst groß.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Bilder einer Überwachungskamera zeigen es in aller Brutalität: Mindestens zwei streunende Hunde, augenscheinlich schwarze Labradore, springen über 1,20 Meter hohe Zäune. In einem Freilaufgehege jagen sie die Hühner, beißen zehn der Tiere tot. Passiert ist das am vergangenen Samstag, dem 20. April.

Hühnerhalterin ist entsetzt

"Die Nachbarn haben noch gesehen, wie sie den Gockel zerrissen haben", sagt uns Hühnerhalterin Monika Mayer. Sie fühlt sich von den Behörden alleingelassen: "Die Menschen haben teilweise Angst diesen Hunden zu begegnen, haben doch viele einen Hund an der Leine und sind diesen Tieren dann wehrlos gegenüber.

Viele im Ort hätten inzwischen auch Angst, ihre Kinder im Garten spielen zu lassen. Denn auch Zäune sind für die Hunde offensichtlich kein Hindernis. "Ich finde das auch sehr beängstigend", die Nachbarin gehe nur noch mit Pfefferspray vor die Tür.

Dinkelscherbener erwarten Einschreiten der Behörden

"Ich habe kein Verständnis mehr, dass das so lange dauert", kritisiert Mayer. Solche Hunde, die sich sowas angewöhnt haben, gehörten ihrer Meinung nach in "absolut fachkundige Hand". Sie hat ihr Hühnergehege jetzt nochmal mit einer höheren Umzäunung gesichert.

Dabei sind es wohl dieselben Hunde, die in Dinkelscherben schon mehrmals für Ärger gesorgt haben. Davon geht auch die Polizei in Zusmarshausen aus. Im vergangenen Jahr waren die Hunde auf dem Schulhof in Dinkelscherben, streunend, unbeaufsichtigt.

Streunende Beiß-Hunde wurden offenbar befreit

Die Beamten sagen, die Hunde hätten mindestens zwei Personen gebissen, außerdem andere Hunde. Ausgerissen waren die Tiere vom Garten ihres Besitzers durch ein Loch im Zaun. Nach einem weiteren Beißvorfall handelte das Ordnungsamt der Gemeinde dann. Mit einer Verfügung werden dem Mann drei seiner ursprünglich fünf Hunde weggenommen.

Polizeibeamte holten die Hunde im vergangenen Oktober ab und brachten sie in ein Tierheim. Lediglich einen Hund, der ein Handicap aufweist, durfte der Mann behalten. Unklar ist nun, wie der Mann die drei Hunde aus dem Tierheim wieder zurückbekommen hat. Dem Amt zufolge hat er sich die Hunde "rechtswidrig angeeignet"; Bürger aus der Gemeinde wollen erfahren haben, dass die Hunde im Februar aus dem Tierasyl gestohlen wurden.

Gemeinde und Polizei sehen kaum Handlungsspielraum

Die Gemeinde Dinkelscherben erklärt: Der Hundehalter sei nicht mehr an seiner alten Adresse, er sei gleichsam "untergetaucht". Deshalb sei es nicht einfach, ihm die Hunde wieder abzunehmen.

Von der zuständigen Polizei in Zusmarshausen heißt es, die Beamten dürften erst eingreifen, wenn eine konkrete Gefahrenlage gegeben sei. Wer die Hunde im Ort herumlaufen sieht, wird gebeten, die Polizei zu verständigen.

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