Symboldbild Go-Ahead-Zug
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand

Symbolbild Go-Ahead-Zug

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Streit zwischen Bahnpersonal: Pendlerzug stoppt auf der Strecke

Wegen eines Streits zwischen einem Lokführer des Zuganbieters Go-Ahead und einem Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn musste ein Go-Ahead-Zug mit 600 Fahrgästen auf offener Strecke bei Mering halten. Warum sich die Beteiligten nicht einigen konnten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Ein Streit zwischen Bahnpersonal, ein blockierter Zug und langes Warten für die Fahrgäste: Was sich am Montag auf offener Bahnstrecke zugetragen hat, dürfte ein Nachspiel haben. Der Zug war von München in Richtung Augsburg unterwegs. Laut Bundespolizei kam es dann vor Mering zu einem Streit über betriebliche Richtlinien. "Der Lokführer hat über eine Durchsage mitgeteilt, dass der Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn das Signal für den Zug daraufhin auf Rot gesetzt und die Weiterfahrt verweigert hätte", berichtet ein Fahrgast dem Bayerischen Rundfunk.

Gereizte Stimmung im Zug

Laut Bundespolizei verweigerte allerdings der Lokführer selbst die Weiterfahrt, da ihm der Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn eine bestimmte Anweisung verwehrt habe. Mehrere andere Go-Ahead-Züge überholten den stehenden Zug in dieser Zeit auf dem zweiten Fahrgleis in Richtung Augsburg, so der Fahrgast weiter.

"Die Stimmung im Zug war natürlich gereizt", erzählt der Fahrgast. Ein anderer hat bei Go-Ahead angerufen, um die Nummer des Fahrdienstleiters der Bahn zu erfahren, die Go-Ahead aber nicht herausgegeben hat. Einige haben es aber auch mit Humor genommen. "Es war ja ein Pendlerzug, und wir Pendler haben schon viel erlebt auf der Strecke", so der Fahrgast weiter.

Notfallmanager müssen eingreifen

Nach Angaben der Bundespolizei wurde sowohl von der Deutschen Bahn als auch von Go-Ahead ein Notfallmanager geschickt, um den Konflikt zu lösen. Nach einer Standzeit von mindestens einer Stunde konnte der Zug zumindest in den Bahnhof Mering einfahren. Dort seien dann alle Passagiere in einen anderen Zug umgestiegen, so ein Fahrgast. Zudem musste ein Rettungswagen anrücken, da eine Frau im Zug eine Panikattacke erlitt, so die Bundespolizei.

Die Deutsche Bahn erklärte auf BR-Anfrage, die Unannehmlichkeiten für die Reisenden zu bedauern. Der Vorfall werde geprüft. Go-Ahead erklärte gegenüber dem BR, dass es aus noch ungeklärten Gründen zu dem Halt gekommen sei. Da die Klärung des Hergangs noch andauert, könne das Unternehmen leider noch keine Aussagen dazu treffen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!