Das Gelände auf dem der Freistaat plant, 15 Sozialwohnungen - auch für Flüchtlinge - zu bauen liegt im Syrgensteiner Orsteil Landshausen. Es sei jetzt eine grüne Wiese, die der Gemeinde gehöre, sagt Syrgrensteins Bürgermeister Bernd Steiner. Und 15 Wohnungen seien da städtebaulich ohne weiteres vertretbar. Drei Häuser will der Freistaat bauen.
Bürgerinitiative kritisiert das Projekt
Nicht alle im Ort sehen das Bauvorhaben positiv: Initiatoren eines Bürgerbegehrens gegen den Bau haben über 1.000 Unterschriften gesammelt.
"Wir sind nicht gegen den sozialen Wohnungsbau, aber die Größenordnung ist überdimensioniert" Hans Jürgen Wickmair, Kritiker des Bauprojekts
Platz für bis zu 84 Menschen
Maximal 84 Personen sollen laut offizieller Planung in den Wohnungen untergebracht werden. Zwei Drittel der Wohnungen könnten Flüchtlinge beziehen. Zu viel sei das für Syrgenstein mit seinen 3.000 Einwohnern, fürchten die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Flüchtlinge sollten nicht in der kleinen Gemeinde "stranden", sagt Hans Jürgen Wickmair.
Positives Beispiel: Pfaffenhofen an der Roth
Diese Sorgen hört man im Vorfeld solcher Projekte immer wieder. Doch beispielsweise in Pfaffenhofen an der Roth im Landkreis Neu-Ulm hat sich die Lage schnell beruhigt, seitdem die Wohnungen bezogen sind: Beschwerden gebe es so gut wie keine, so ein Sprecher der Marktgemeinde. Nach anfänglicher Aufregung sei es ruhig geworden um das Projekt.
Bürgermeister rechnet nicht mit vollständiger Belegung
In Syrgenstein geht es vor allem um die Zahl der möglichen Bewohner in der neuen Sozialwohnungs-Anlage. Um eine Zahl, die es nur auf dem Papier gebe, sagt Bürgermeister Steiner:
"Bei 84 Plätzen klingeln natürlich bei jedem die Alarmglocken – belegt wird die Wohnanlage aber maximal mit 70 Prozent der Plätze: Das wären 59 Personen." Bernd Steiner, Bürgermeister von Syrgenstein
Laut Bürgerinitiative mangelt es an Arbeitsplätzen und Verkehrsanbindung
Selbst das wäre zu viel, meint Ewald Jenewein, Mitinitiator des Bürgerbegehrens:
"Wir müssen davon ausgehen, dass hier Leute von auswärts zugewiesen werden. Es werden Leute sein, die diesen Standort natürlich nicht unbedingt als gut ansehen können, bezüglich der Arbeitsplätze und des öffentlichen Nahverkehrs." Ewald Jenewein, Mitinitiator des Bürgerbegehrens
Bürgermeister Steiner dagegen appeliert an den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde. In einem Syrgensteiner Ortsteil gibt es eine dezentrale Unterkunft, in einem anderen einen aktiven Helferkreis. Jetzt sei auch der Ortsteil Landshausen an der Reihe – meint der Bürgermeister.
"Wenn das Bürgerbegehren eine Mehrheit kriegt, führt das zur Spaltung der Solidarität innerhalb der kommunalen Familie." Bernd Steiner, Bürgermeister von Syrgenstein
Am heutigen Sonntag stimmen die Syrgensteiner bei einem Bürgerentscheid ab.