Gerettete Muschel aus dem Eixendorfer See unter Wasser.
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Weil der Eixendorfer See abgesenkt wird, retten Helfer derzeit Tausende Muscheln vor dem Austrocknen.

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Stausee abgesenkt: Helfer retten täglich tausende Muscheln

Aktuell wird der Eixendorfer See im Landkreis Schwandorf wegen Bauarbeiten abgesenkt. Der Stausee ist auch Lebensraum für eine große Anzahl an Muscheln. Tausende werden derzeit am Ufer eingesammelt, damit sie überleben können.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Seit vergangener Woche wird der Eixendorfer See im Landkreis Schwandorf aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen abgesenkt.

Der Stausee ist Lebensraum für eine große Anzahl an Muscheln. Um sie zu schützen, sammeln Mitarbeiter der Koordinationsstelle für Muschelschutz der TU München derzeit täglich mehrere Tausend Muscheln ein, die bei der Absenkung des Wasserspiegels zutage treten.

Trockener Boden als Gefahr für Muscheln

Da sich Muscheln unterschiedlich schnell fortbewegen – die einen schneller, die anderen langsamer – kann nicht garantiert werden, dass alle Muscheln zurück ins Wasser finden, erklärt Andreas Dobler, Mitarbeiter der Koordinationsstelle für Muschelschutz: "Irgendwann fallen die Flächen hier so schnell trocken, dass die Muscheln nicht mehr hinterherkommen. Dann versuchen sie sich noch einzugraben, aber der Boden trocknet ja dann aus und dann würden sie auch nach einiger Zeit einfach austrocknen."

Muscheln sorgen für sauberes Wasser

Neben einem wissenschaftlichen Interesse sei das vorrangige Ziel der Koordinationsstelle für Muschelschutz der Schutz der Tiere, die durch ihre Filtertätigkeit auch einen positiven Einfluss auf die Wasserqualität haben.

Schon in der ersten Woche wurden laut Dobler über 4.000 Exemplare gefunden. Darunter auch geschützte Arten, wie die Große Teichmuschel, die Gemeine Teichmuschel oder die Malermuschel. Das Team der TU München schätzt, dass bis zum Ende der Absenkung mit einer Zahl von mehreren 10.000 Muscheln gerechnet werden kann.

Muscheln sollen zurückkehren

Nach dem Einsammeln werden die Muscheln durchgezählt und in Ersatzhabitate gebracht, bis der See wieder angestaut wird. Dies soll in rund eineinhalb Jahren der Fall sein. Dann dürfen die Muscheln wieder in ihr heimisches Gewässer zurück.

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Das Wasser im Eixendorfer See wird wegen Bauarbeiten abgesenkt.

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