Nils Tal in Erlangen.
Bildrechte: BR

Der Nürnberger Feuerwehrmann Nils Thal engagiert sich regelmäßig im ukrainischen Kriegsgebiet. Nun war er in Deutschland um Fahrzeuge abzuholen.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Spezialfahrzeuge für die Ukraine: Feuerwehr aus Erlangen hilft

Ukrainische Städte wie Charkiw und Dnjepro werden weiter beschossen. In Großstädten ist es für Einsatzkräfte extrem schwierig, Menschen aus Hochhäusern zu retten. Dafür bekommen sie nun spezielle Fahrzeuge aus Deutschland – auch Franken helfen mit.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Seit mehr als 500 Tagen ist Krieg in der Ukraine. Nils Thal, Berufsfeuerwehrmann aus Nürnberg hilft regelmäßig in der Kriegsregion mit. Er nimmt unbezahlten Urlaub, um dort als freiwilliger Helfer anzupacken. Nun war er zurück in Deutschland, um mit Feuerwehrleuten aus der Ukraine besondere Fahrzeuge entgegen zu nehmen – mit Hubrettungsbühnen. Denn die werden dringend gebraucht für den Einsatz in ukrainischen Großstädten.

Spezielle Hubrettungsbühnen zum Einsatz in bis zu 45 Metern Höhe

Zwei Spezialfahrzeuge sollen die Feuerwehren in Charkiw und in Dnjpro bei ihren Einsätzen unterstützen. Das Besondere dieser sogenannten Hubrettungsbühnen des Typs B45: Sie können bis zu einer Höhe von 45 Metern eingesetzt werden, so lange ist die Leiter auf den Lkw. Eine große Hilfe, bestätigt Roman Shviydkyi, Vizegeneral der Feuerwehr Charkiw, "und zwar deshalb, weil wir sehr hohe Häuser haben. Wohngebäude, wo wir mit der bisherigen Technik, mit den Hebebühnen nicht rankommen. Jetzt haben wir die Möglichkeit bei Einsätzen viel besser helfen zu können als bisher."

Bildrechte: BR / Frank Strerath
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Fahrzeuge mit langen Hubbühnen aus Deutschland sollen ukrainischen Feuewehrleuten helfen, auch bei Bränden in Hochhäusern helfen zu können.

Kompakte Schulung in Deutschland – bald in der Ukraine im Einsatz

Jeweils drei Feuerwehrmänner aus Charkiw und aus Dnjpro wurden zuvor in Karlsruhe und in Erlangen in einem viertägigen Kompaktkurs auf den Fahrzeugen geschult. Länger war wegen der Aufenthaltsbestimmungen nicht möglich. Mit dabei war auch Nils Thal. Der Berufsfeuerwehrmann aus Nürnberg nimmt seit dem vergangenen Jahr immer wieder unbezahlten Urlaub, um in der Ukraine direkt an der Front als Freiwilliger Helfer die Arbeit der Feuerwehr in der Ukraine zu unterstützen oder eben bei den Schulungsmaßnahmen in Deutschland.

Zusammen mit den Kollegen aus der Ukraine kann er nun weitere Feuerwehrleute direkt vor Ort an den neuen Einsatzfahrzeugen einweisen. Denn neben den beiden Fahrzeugen aus Karlsruhe hat das Technische Hilfswerk (THW) neun weitere solcher Hubrettungsbühnen in die Ukraine gebracht, etwa nach Kiew. Finanziert wird diese Aktion über einen Hilfsfonds des Auswärtigen Amts.

Gebäude in der Ukraine regelmäßig unter Beschuss

In der Ukraine werden Gebäude weiter mit Drohnen, Raketen oder Marschflugkörpern getroffen, berichtet Nils Thal. Darunter auch Hochhäuser in den Großstädten. Erst in den vergangenen Wochen war er im Kriegsgebiet in der Ukraine im Einsatz. Der Feuerwehrmann war dort für Löscheinsätze und auch in den Überschwemmungsgebieten nach dem Dammbruch am Kachowska-Stausee vor Ort.

Nun sind die Fahrzeuge mit den Hubrettungsbühnen auf dem Weg in die Ukraine – bis zur Grenze werden sie begleitet von Helfern der Feuerwehr aus Erlangen. Und könnten beim nächsten Beschuss eines Hochhauses den Einsatzkräften vor Ort helfen, Menschenleben zu retten.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!