Bayern Trend Juli 2018
Bildrechte: BR

Bayern Trend Juli 2018

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Söder verliert deutlich an Zustimmung

Nur noch weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten in Bayern halten Markus Söder für einen guten Ministerpräsidenten. Das geht aus dem BayernTrend des BR-Politikmagazins "Kontrovers" hervor. Auch andere Persönlichkeitswerte von Söder brechen ein.

Von

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Der Unterschied ist bemerkenswert: Im Mai hielten noch 56 Prozent der Wahlberechtigten im Freistaat Markus Söder (CSU) für einen guten Ministerpräsidenten, jetzt sind es nur noch 44 Prozent. Das ergab eine repräsentative Infratest-dimap-Umfrage des BR-Politikmagazins "Kontrovers". Nahezu verdoppelt auf 38 Prozent (plus 18 Punkte) hat sich der Anteil der Bayern, die ihn für keinen guten Ministerpräsidenten halten. Dabei bewerten CSU-Anhänger Söder überwiegend positiv. 75 Prozent halten ihn für einen guten Ministerpräsidenten. Mit minus vier Prozentpunkten gegenüber Mai hält sich der Verlust bei CSU-Sympathisanten in Grenzen. Auch bei den Freie-Wähler-Anhängern hat sich nicht viel getan: 41 Prozent bewerten Söder als Ministerpräsident positiv (minus 2 Punkte).

AfD-Anhänger bewerten Söder positiv

Deutlich nach unten geht es bei den Anhängern von SPD, FDP und Grünen - das Minus liegt deutlich über 20 Prozentpunkten. Für einen guten Ministerpräsidenten halten Söder laut dem neuen BayernTrend nur noch 27 Prozent der SPD-, 34 Prozent der FDP und 12 Prozent der Grüne-Anhänger. Ein Zustimmungsplus im Vergleich zum Mai verbuchte Söder bei den Anhängern der AfD: von 53 auf 57 Prozent.

Schlechte Noten für CSU-Politiker

Die Befragten wurden außerdem gebeten, Schulnoten an bayerische Spitzenpolitiker zu vergeben. Markus Söder verliert 0,6 Punkte und bekommt eine Durchschnittsnote von 3,4. Das ist die zweitschlechteste Bewertung aller abgefragten Politiker. Hinter Söder landet nur CSU-Parteichef Horst Seehofer mit einer 3,9 - er verliert ebenfalls 0,6 Punkte. Für Seehofer wurde nie ein schlechterer Wert ermittelt. Die ersten Plätze belegen somit Oppositionspolitiker, die allerdings auch nicht viel besser wegkommen als Söder. Natascha Kohnen (SPD) bekommt wie Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Katharina Schulze (Grüne) eine 3,2. Die Benotung der drei Politiker hat sich im Vergleich zum vorigen BayernTrend nicht geändert. Ludwig Hartmann (Grüne) verliert 0,1 Punkte und kommt auf 3,3 Prozent.

Seehofer und Söder haben höchsten Bekanntheitsgrad

Unter den eigenen Parteianhängern konnten Kohnen, Aiwanger und Schulze etwas zulegen. Sie werden aber durchgängig schlechter bewertet als Söder von CSU-Anhängern. Er bekommt bei einem Verlust von 0,2 Punkten eine 2,4. Beim Bekanntheitsgrad schneiden Söder und Seehofer mit deutlich mehr als 90 Prozent am besten ab. Hubert Aiwanger kennen 68 Prozent der Befragten, dahinter folgen Natascha Kohnen (52%), Katharina Schulze (39%) und Ludwig Hartmann (28%).

Der BayernTrend - mit Spannung erwartet

Die aktuelle Ausgabe des BayernTrends wurde auch deshalb mit Spannung erwartet, weil der Asylstreit zwischen der CSU und Kanzlerin Merkel offiziell beigelegt ist. In einer Umfrage von vor zwei Wochen kam heraus, dass der Streit der CSU schadet. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass der Burgfrieden bisher zu keinen besseren Persönlichkeitswerten geführt hat. Die repräsentative Umfrage BayernTrend wird vom BR-Politikmagazin "Kontrovers" in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap durchgeführt.