Abgang zum modernisierten U-Bahnhof Sendlinger Tor in München
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Abgang zum modernisierten U-Bahnhof Sendlinger Tor in München

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Schluss mit Münchner Nadelöhr: U-Bahnhof Sendlinger Tor erneuert

Ein Nadelöhr ist weitgehend Geschichte: In München wurde das umgebaute Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Sendlinger Tor freigegeben. Dort sind am Tag bis zu 200.000 Fahrgäste unterwegs. Unterdessen gibt es schon Pläne für weitere Sanierungen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Mit einem symbolischen Knopfdruck haben Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Ingo Wortmann, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), am U-Bahnhof Sendlinger Tor das modernisierte und umgestaltete Zwischengeschoss eröffnet. So sollte jetzt Schluss sein mit den massiven Einschränkungen für die Fahrgäste.

Sieben Jahre Baustellen-Labyrinth am Sendlinger Tor

Sieben Jahre lang mussten sich die Fahrgäste immer wieder neue Wege im Baustellen-Labyrinth suchen. Denn gearbeitet wurde im laufenden Betrieb bzw. "unter rollendem Rad“, wie es im Bahn-Jargon heißt.

Dass es so lange gedauert hat, lag laut OB Reiter nicht zuletzt an Corona und Lieferschwierigkeiten. Interessanterweise habe man bei den Arbeiten im Untergrund auch Betonplatten und Pfosten gefunden, die in gar keinem Plan eingezeichnet gewesen seien.

Von der Pferdetram zur modernen U-Bahn

Das Sendlinger Tor war schon "anno dazumal“ ein Verkehrsknotenpunkt. Die erste Trambahnstrecke war 1877 in Betrieb genommen worden. Die Tram wurde damals noch von Pferden gezogen. Die erste Bahnsteig-Ebene des U-Bahnhofs wurde im Oktober 1971 - also kurz vor den Olympischen Sommerspielen - eröffnet. Damals plante man mit 50.000 Fahrgästen am Tag.

Heute verkehren am Sendlinger Tor die regulär die vier U-Bahnlinien U1, U2, U3 und U6 sowie die Verstärkerlinien U7 und U8, dazu fünf Tramlinien, zwei Buslinien und fünf Nachtlinien. OB Reiter spricht von "einem der zentralsten Verkehrsknotenpunkte Münchens". Die Fahrgastzahlen haben sich vervierfacht und beim Ein-, Aus- und Umsteigen bildeten sich zunehmend Staus.

Mehr Platz, Läden und neue Technik im Zwischengeschoss

Nun sollen sich die Fahrgastströme besser verteilen, und überhaupt sollen Fahrgäste nun insgesamt mehr Platz und direktere Wege haben, wie MVG-Chef Wortmann erklärte. Es gibt mehr Fahrtreppen und Lifte. Der Bahnhof ist barrierefrei gestaltet. Im Zwischengeschoss befinden sich ein Dutzend neue Läden. Gut 50 Jahre nach dem Bahnhofsbau mussten aber auch die Betonsubstanz und technische Einrichtungen dringend saniert werden.

Nicht geändert hat sich das Farbmuster: Gelb und Blau sind weiterhin dominierend. Bis Mitte 2024 folgen nun noch Restarbeiten auf den Bahnsteigen, Ausgängen und an der Oberfläche. Im U-Bahn-Betrieb soll es aber keine Einschränkungen mehr geben, wie die MVG versichert. Die Baukosten werden sich auf insgesamt 160 Millionen Euro belaufen - gegenüber den ursprünglichen Kalkulationen eine Steigerung um weniger als zehn Prozent. Zum Abschluss der Arbeiten ist im Sommer ein großes Fest am Sendlinger Tor geplant.

Nächste U-Bahnhöfe in München im Visier

Die Neugestaltung des Bahnhofs sieht OB Reiter auch als Beitrag zur Verkehrswende. Da müsse der öffentliche Personennahverkehr oberste Priorität haben und dafür müsse man auch Geld ausgeben, betont er.

Verkehrswende bedeute nicht nur neue Angebote, sondern auch die Erneuerung bestehender Angebote, sagt MVG-Chef Wortmann. Als nächstes werde man sich nun "die Poccistraße anschauen", im Nordabschnitt der U2 einige Bahnhöfe erneuern und den Umstiegspunkt Odeonsplatz in Angriff nehmen.

Im Video: Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Sendlinger Tor freigegeben

OB Reiter (links) und MVG-Chef Wortmann mit Schild "Sendlinger Tor".
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OB Reiter (links) und MVG-Chef Wortmann mit Schild "Sendlinger Tor".

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