Beim Batteriebauer CMBlu fand ein Runder Tisch zum Thema Energiewende statt – einer von insgesamt sieben in den bayerischen Regierungsbezirken. Vertreter der Kommunen, des Bezirks Unterfranken sowie der Wirtschaft diskutierten über Batteriespeicher zur bestmöglichen Nutzung erneuerbarer Energien. Die Region Bayerischer Untermain habe ein großes Energie-Potential, das es gelte zu heben und für die Region nutzbar zu machen. Das betonte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Vorteile Organischer Stromspeicher
CMBlu forscht seit 2014 an Organischen Stromspeichern – so genannten "Organic Solid Flow Batterien". Sie sind organischen Ursprungs, nicht explosiv und unabhängig von Lieferketten und seltenen Erden und Metallen. Der Bayerische Untermain sei in Sachen Energiewende bayernweit ganz vorne mit dabei, betonte Aiwanger am Mittag vor Ort. Man müsse dafür Sorge tragen, dass der Nutzen in der Region bleibe. "Der Bayerische Untermain ist hier mit Sicherheit eine Pilotregion, die den Schuss schon gehört hat und nicht nur redet. Die Leute und die Politik wollen was voranbringen, es ist keine gesättigte Region. Diese Leute wollen anpacken und werden bei der Energiewende dann am Ende ganz vorne mitspielen", so Aiwanger.
Deutschland mit Nachholbedarf
In Bayern spielen Speicher allerdings noch keine so große Rolle wie in anderen Regionen dieser Erde, merkt CMBlu-Gründer Peter Geigle im BR-Gespräch an. In den USA würden bereits eine Vielzahl große Speicher gebaut, um die Netze auch bei einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien stabil zu halten. Peter Geigle: "Wenn wir sagen, in fünf Jahren haben wir Zustände mit 50 Prozent plus erneuerbarer Energien, dann brauchen wir viel mehr Speicher, als wir sie heute haben. Und noch hätten wir Zeit, es zu tun. Wir reden drüber, wir wissen das, wir sehen es bei anderen aber wir tun nicht wirklich was. Wenn es dann nicht anders geht, versuchen wir mit viel Kraft und mit hohen Kosten das nachzuholen, was wir jetzt in Ruhe machen könnten!"
Erstmals Industrie-Großprojekt von CMBlu
Peter Geigle mahnt, lieber früher in den Ausbau von Netzen und Speichermöglichkeiten zu investieren, als später wieder hintendran zu sein. Im Sommer dieses Jahres soll ein organischer Großspeicher von CMBlu im österreichischen Burgenland an den Start gehen. Die Region habe es sich zum Ziel gesetzt, energieautark und klimaneutral zu werden. Im Herbst dieses Jahres soll ein "Organic-Solid-Flow-Speicher" von CMBlu auf dem Gelände des Uniper-Kraftwerks Staudinger in Großkrotzenburg aufgestellt werden und erstmals in der Industrie zum Einsatz kommen – großskalig im Megawattbereich: Raus aus dem Labor, rein in die Wirtschaft. Von diesem Knotenpunkt aus können zwei Millionen Menschen an der bayerisch-hessischen Landesgrenze mit Energie versorgt werden.
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