Ernst Weidenbusch (2.v.l), Präsident des Bayerischen Jadgverbands
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Revolte gescheitert: Bayerns Jagdpräsident bleibt im Amt

Seit einigen Monaten tobt ein Machtkampf im Bayerischen Jagdverband - bei der Landesversammlung in Hof wollten mehrere Kreisverbände den Präsidenten stürzen. Doch letztlich fand sich dafür keine Mehrheit. Ernst Weidenbusch bleibt deshalb im Amt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die Palastrevolution ist gescheitert: Trotz großen Unmuts bei einigen Mitgliedern hat sich eine Mehrheit des Bayerischen Jagdverbands bei der Landesversammlung in Hof hinter ihren Präsidenten gestellt. Eine Abwahl des umstrittenen Verbandschefs Ernst Weidenbusch scheiterte.

Für die Absetzung stimmten 291 Delegierte, 392 dagegen. Noch wesentlich knapper, mit nur vier Stimmen Unterschied, fiel das Ergebnis bei Beisitzer Robert Pollner aus, dessen Abwahl ebenfalls beantragt war. Hier stimmten 348 Delegierte für eine Abwahl Pollners, 352 stimmten dagegen.

Zuvor war Weidenbusch auf seine Kritiker zugegangen und hatte Besserung gelobt. Angesichts der vielen Vorhaben in den vergangenen zwei Jahren habe er sich nicht die Zeit genommen, all diese tief zu behandeln, sagte der CSU-Landtagsabgeordnete. "Das wird nicht mehr vorkommen." Insbesondere den Kreisverbänden versprach Weidenbusch nach der Bestätigung durch die Mehrheit des Verbands, bestehende Missverständnisse nun auszuräumen.

Streit zwischen Präsidium und Kreisverbänden

Über das Bild einer zerstrittenen Jägerschaft mit verhärteten Fronten konnte das Abstimmungsergebnis aber nicht hinwegtäuschen. Weidenbusch selbst attestierte seinem Verband, dieser gebe durch die Streitereien in der Öffentlichkeit ein "katastrophales Bild" ab. Zu tief scheinen die persönlichen Verletzungen zwischen dem Präsidium und den Vorsitzenden mehrerer Kreisverbände. Weidenbusch wurde unter anderem ein autoritärer Führungsstil, cholerisches Verhalten sowie Beleidigungen gegenüber Jägerkollegen und Mitarbeitenden vorgeworfen.

Schärfster Kritiker in Hof war Ernst-Ulrich Wittmann, Chef der Kreisjägerschaft in Dachau. Er warf dem Präsidenten vor, Kreisverbände auszugrenzen und den Verband durch sein Verhalten in eine Krise gebracht zu haben. Mit der Abstimmung über die weitere Präsidentschaft Weidenbuschs wolle er eine unbelastete Person ins Amt bringen, so Wittmann.

Sorge vor möglicher Spaltung des Jagdverbands

Auch wenn der Unmut über den Jägerpräsidenten von mehreren Verbänden geteilt wurde, fand sich letztlich keine Mehrheit für den Sturz des Chefs auf offener Bühne. Ein weiterer Bedeutungsverlust und die mögliche Spaltung des Jagdverbands nannten mehrere Mitglieder als Gründe.

Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der für die Versammlung nach Hof gekommen war, sprach sich vor den Jägerinnen und Jägern für einen geeinten Verband aus. "Wir müssen die Jagd weitestgehend entpolitisiert halten", forderte der Hobby-Jäger und stellvertretende Ministerpräsident. Diesem Appell folgte der Verband und gab seinem umstrittenen Präsidenten Weidenbusch die Chance, die Wogen wieder zu glätten.

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