Ernst Weidenbusch, der Präsident des Bayerischen Jagderbands.
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Ernst Weidenbusch, Präsident des Bayerischen Jagdverbands, wirft seinen Gegnern im Verband eine "Rufmordkampagne" vor.

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"Rufmordkampagne": Jagdpräsident attackiert seine Gegner

Zoff im Bayerischen Jagdverband: Der Präsident beschuldigt seine Gegner der planmäßigen Diffamierung. Nun erwägt Ernst Weidenbusch, 2026 erneut zu kandidieren – entgegen erster Pläne.

Der Streit im Bayerischen Jagdverband (BJV) dürfte sich in den nächsten Wochen weiter zuspitzen. Statt versöhnlicher Worte machte Präsident Ernst Weidenbusch klar: Er will im Amt bleiben. Und er ist bereit, dafür zu kämpfen. Seinen Gegnern wirft er eine "Rufmordkampagne" vor, mit dem Ziel, ihn zu diffamieren.

Alle Vorwürfe gegen seine Amtsführung weist der CSU-Landtagsabgeordnete zurück. Zuletzt hatten angeblich ehemalige Mitarbeiter des Jagdverbandes in einem anonymen Brief von Einschüchterungen und einem "Klima der Angst" berichtet.

Weidenbusch: Weder Wutausbrüche noch Drohungen

Er habe gegen niemanden im Jagdverband Drohungen ausgesprochen oder einen Wutausbruch gehabt – weder gegen Ehrenamtliche noch gegen Mitarbeiter im Jagdverband, so Weidenbusch auf einer Pressekonferenz. Die Vorwürfe "Bedrohung und Beleidigung" werde er sicher nicht "auf sich sitzen lassen" und rechtliche Schritte überlegen, sobald ihm die offizielle Anzeige seines Kontrahenten Ernst-Ulrich Wittmann vorliege.

Weidenbusch soll Wittmann, der im Frühling nur sehr knapp bei der Präsidentenwahl unterlegen war, im Oktober bei einer Jägermesse öffentlich beleidigt haben. Laut Wittmann soll ihn Weidenbusch in Grünau bei Neuburg an der Donau öffentlich "einen Psychopathen" genannt haben.

Jagdpräsident Weidenbusch bestreitet das und wirft der Gruppe um Wittmann vor, die Anzeige sei "Teil eines vorher feststehenden Planes" und einer planmäßigen "Diffamierung mittels einer Rufmordkampagne", um die Vorherrschaft im Verband zu gewinnen. Er habe dafür sogar einen Ohrenzeugen, so Weidenbusch.

Wittmann: Weidenbusch spaltet den Jagdverband

Auf BR-Anfrage weist Wittmann diese Vorwürfe als "bekannte Taktik Weidenbuschs" zurück. Er reflektiere nicht, immer seien die anderen Schuld, so der Vorwurf. Weidenbusch versuche lediglich, seine "Gegner mundtot zu machen". So spalte Weidenbusch den Bayerischen Jagdverband. Wittmann plädiert deshalb für einen Neuanfang, um die Spannungen im Verband zu überwinden.

Weidenbusch kündigt erneute Kandidatur für 2026 an

Sollten sich zehn Prozent der Kreisgruppen im Bayerischen Jagdverband für eine außerordentliche Mitgliederversammlung aussprechen, dann könnte dort Weidenbuschs Abwahl beantragt werden. Sollte dieser Schritt kommen, will sich Weidenbusch dem Votum der Mitglieder stellen. Ein Rücktritt kommt für ihn nicht in Frage. Dann gehe es entweder "voran in die Zukunft – oder zurück ins Schlamassel".

Außerdem kündigte Weidenbusch an, im Fall der Fälle - entgegen seines ursprünglichen Planes - 2026 doch für eine erneute Amtszeit als Jagdpräsident zu kandidieren. Schließlich käme er mit seiner Erneuerungsarbeit wegen seiner Gegner langsamer voran als gedacht, so Weidenbusch.

"Meine Charme-Offensive läuft seit zwei Jahren"

Auf die Frage, ob er in seinen ersten zwei Amtsjahren Fehler gemacht habe, sagt Weidenbusch: Er habe unterschätzt, dass die Veränderungen für einen Teil der Mitglieder zu schnell gehen. Eine besondere Rundreise durch die Ortsgruppen im Freistaat plant Weidenbusch nicht: "Meine Charme-Offensive läuft ja seit zwei Jahren."

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