Flusskreuzfahrtschiff auf dem Main in Würzburg
Bildrechte: BR/Thomas Gebhard

Flusskreuzfahrtschiff auf dem Main in Würzburg

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Reise nach Mainfranken: Internationale Touristen zurück

Gäste aus der ganzen Welt kommen wieder nach Mainfranken. Vor allem die Flusskreuzfahrt bringt internationales Publikum zurück in Städte wie Würzburg. Doch auch die Hotels profitieren vom Aufschwung nach der Pandemie.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

In Würzburg legen wieder mehr Flusskreuzfahrtschiffe an. Und auch Hotelzimmer sind wieder mehr gefragt. Im Vergleich zu den Tourismuseinnahmen vor der Pandemie sei aktuell noch Luft nach oben, sagt der Geschäftsführer des Verbands Fränkisches Weinland Tourismus, Marco Maiberger. Aber die Zahl der Buchungen bei Hotels oder für Stadtführungen steige wieder: "Das zeigt uns ganz deutlich, dass das Interesse nach wie vor da ist. Soll heißen, man hat uns weiterhin auf dem Zettel und holt jetzt die vor der Pandemie geplanten Reisen nach." In Franken kommen im Schnitt 80 Prozent Urlauber aus Deutschland und 20 Prozent aus dem Ausland.

Eine dieser internationalen Gäste ist Mary aus dem texanischen Dallas. Sie ist am Morgen mit dem Flusskreuzfahrtschiff in Würzburg angekommen und begeistert von der Residenz: "Es ist schön hier. Und es ist unser erster sonniger Tag. Ich habe so viele Fotos auf meinem Handy, dass ich denke, dass ich ein Album machen muss." Würzburg ist für sie ein Zwischenstopp auf der Flusskreuzfahrt von Amsterdam nach Budapest.

Besucherzahlen steigen wieder

Maiberger sieht den Flusskreuzfahrttourismus als Beleg dafür, dass die Besuchszahlen in der Region wieder steigen. Der Geschäftsführer vom Tourismusverband Fränkisches Weinland sagt, im letzten Jahr habe es Schiffe gegeben, "die waren bei 120 Passagieren, die normal an Bord sein könnten, mit 20 oder 30 Personen belegt. Jetzt haben wir wieder Buchungszahlen mit 90, 120 oder 150 je nach Schiffsgröße."

Tagestouristen bringen weniger Einnahmen

Für die Schiffsreisegruppe geht es weiter zu einem Glas Wein in historischer Kulisse: an der alten Mainbrücke. Fürs Mittagessen setzen sich die meisten dieser Tagestouristen allerdings nicht in ein Restaurant, sondern gehen zurück auf das Schiff. Die Schiffs-Besucher lassen also nicht zwingend viel Geld in Würzburg – während Übernachtungsgäste im Fränkischen Weinland laut Tourismus-Experte Maiberger im Schnitt 130 Euro pro Person und Nacht zahlen.

Er sieht im Flusskreuzfahrtourismus dennoch kein großes Problem, denn: "die Flusskreuzfahrt-Touristen erleben ja Dinge, die Leistungsträger für sie bereitstellen. Also zum Beispiel der Winzer, der seinen Weinkeller öffnet, der Metzger, der eine Bratwurst auf den Grill legt."

Hotels verzeichnen wachsende Buchungszahlen

Auch die Zahl an gebuchten Übernachtungen in Hotels steigt wieder: von Januar bis März waren es 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Hotelmanagerin Sabrina Czernoch vom Hotel Steinburg, das auf Tagungen und Veranstaltungen spezialisiert ist, kann bestätigen, dass die internationalen Gäste bei ihnen wieder so häufig anreisen wie vor Corona: "Was ich im Veranstaltungsbereich sehe, ist, dass auch Gruppenanfragen wieder zunehmen, gerade auch aus dem asiatischen Raum zum Beispiel. Das war ja mit Corona logischerweise einfach komplett weg. Und da merken wir wieder verstärkt Anfragen."

Auch Reisebusse sind wieder in den Straßen zu sehen. Beim Maritim Hotel Würzburg zum Beispiel kommen Gruppen aus Skandinavien, Italien oder dem asiatischen Raum an. Im Juni seien an den Wochenenden bereits 60 Zimmer in dem Hotel alleine mit solchen Busreisetouristen belegt. Damit für Individualreisende auch noch Zimmer übrig sind, gebe es für den Sommer teilweise schon Anfragestopps für Busgruppen.

Individuelle Reisen im Trend

Klassisch für internationale Gäste ist also ein kurzer Stopp in fränkischen Städten wie Würzburg. Richard aus Australien möchte aber unbedingt wiederkommen: "Ich würde auf jeden Fall sehr gern nochmal hier kommen. Wahrscheinlich würde ich dann aber ein bisschen länger bleiben und mir auch mehr von der Region anschauen."

Marco Maiberger vom Tourismusverband Fränkisches Weinland sieht einen Trend weg von den "ausgetretenen touristischen Pfaden", hin zu individuelleren Reisen: "So eine Entdeckungsreise international auf der fränkischen Weinbau-Ebene beispielsweise, das ist was, wo wir wirklich auch punkten können."

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