Gemüse und Obst in Folie verpackt.
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Ein Doktorand hat an der Uni Bayreuth eine kompostierbare Folie entwickelt. Sie soll vollständig biologisch abbaubar sein.

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"Bahnbrechende Erfindung": Umweltfreundliche Folie entwickelt

Ein Doktorand an der Uni Bayreuth hat eine umweltfreundliche, voll kompostierbare Folie entwickelt. Die Hochschule spricht von einer "bahnbrechenden Erfindung". Die Schicht- oder Barrierefolie könnte den Kunststoff demnach vollwertig ersetzen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Kampf gegen Mikroplastik ist an der Uni Bayreuth ein Meilenstein erreicht worden: Ein Doktorand hat eine Folie entwickelt, die Lebensmittel schützt und umweltfreundlich ist, da sie kompostiert werden kann. Einer Mitteilung der Hochschule vom Mittwoch zufolge sei die Erfindung der Schicht- oder Barrierefolie "bahnbrechend".

Umweltfreundliche Folie in Bayreuth entwickelt

Die Folie könnte ein vollwertiger Ersatz für weltweit millionenfach verwendete Verpackungsmaterialien aus Kunststoff sein. Die Folie kann beispielsweise genutzt werden, um Lebensmittel wie Obst und Gemüse zu verpacken und so vor Schmutz und Nässe zu schützen. Wenn Konsumenten diese Lebensmittel mitsamt der neu entwickelten Folie achtlos entsorgen, entsteht dadurch laut Uni kein für Menschen, Tiere und Pflanzen schädliches Mikroplastik.

Die Grundlage der Folie bildet eine dünne Schicht Papier. Auf diese wird eine Mischung aus einem umweltfreundlichen, weil wasserlöslichen Polymer mit winzig kleinen Plättchen aus Ton gestrichen. Die dabei entstehende Folie ist undurchlässig für Wasserdampf und kann in der Natur abgebaut werden, ohne dass sie in Mikroplastikteilchen zerfällt.

Uni Bayreuth: Sonderfoschungsbereich Mikroplastik

Der Doktorand Maximilian Röhrl und Professor Josef Breu vom Sonderforschungsbereich Mikroplastik an der Uni Bayreuth haben bei der Neuentwicklung mit ihrem Industriepartner Procter und Gamble zusammengearbeitet. Kürzlich wurde das Team aus Forschern und Industrievertretern für die neuartige Barrierefolie mit dem "Doctores-Volker-und-Elke-Münch-Preis" zur Förderung von Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet.

An der Uni Bayreuth gibt es bereits seit längerer Zeit ein interdisziplinäres Team des Sonderforschungsbereichs "Mikroplastik". Dabei behandeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem die Frage, wie Mikroplastik schneller abgebaut werden kann. Bereits vor zehn Jahren hatte ein Team aus Forschern der Uni Bayreuth Mikroplastik in Chiemsee und im Starnberger See nachgewiesen und gezeigt, dass die Verschmutzung kein alleiniges Problem der Meere und großen Gewässer ist.

  • Zum Artikel: Was tun gegen Mikroplastik in Europas Flüssen und Seen?

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