Bei der Landesversammlung der Jungen Union (JU) in Erlangen an diesem Wochenende ist Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer eiskalter Wind entgegengeschlagen. Die CSU-Jugend fordert den Rücktritt Seehofers. Die Meinung der Jungen Union sei in Personalfragen aber nicht die entscheidende Stimme innerhalb der Partei, es mache keinen Sinn, Seehofer intern zu schwächen, findet der Passauer Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter. Seehofer sei derzeit nicht zu ersetzen. Die CSU solle sich nicht um Personalfragen kümmern, sondern sich mit der gesellschaftlichen Veränderung und wie man dieser als Volkspartei begegne, befassen.
Der 75 Jahre alte Politikwissenschaftler wundert sich aber bei all dem über Seehofers Ruhe.
"Aber ich sehe schon den Sturm der Entrüstung aus ihm herausbrechen, wenn er von den Sondierungsgesprächen mit einem erfolgreichen Ergebnis zurückkommt, das ihm zu verdanken ist." Heinrich Oberreuter
Söder als Nachfolger
Dass die Junge Union Markus Söder als Nachfolger sieht, hält Oberreuter nicht für einen Zufall - mehr noch. "Söder tut seit Monaten alles, um dieses Erbe anzutreten", sagt Oberreuter und ergänzt: "Die blauen MP Söder-Plakate sind doch nicht erst Samstagvormittag gedruckt worden. Das war prächtig vorbereitet und inszeniert."
Man dürfe laut Oberreuter aber nicht unterschätzen, dass innerhalb der CSU auch Manfred Weber und Joachim Herrmann große Akzeptanz genießen.