Das Stuttgarter Planungsbüro "vonM" hat den Architektenwettbewerb für das Hofer Forschungsinstitut für Wasser- und Energie-Management gewonnen. Der ursprünglich angepeilte Bezugstermin im Jahr 2018 kann aber nicht eingehalten werden. Baubeginn ist frühestens Ende 2019 oder Anfang 2020. Das erklärte Christof Präg vom Staatlichen Bauamt Bayreuth bei der Vorstellung des Siegerentwurfs am Mittwoch (18.10.17) in Hof.
Seit drei Jahren wird geplant. Nun beginnen erst die konkreten Verhandlungen mit den Architekten, dann müssen die Detail-Pläne mit diversen Behörden abgestimmt und schließlich noch vom Landtag genehmigt werden.
Kritik an Verfahren für staatliche Bauten
Der Hofer Hochschul-Präsident Jürgen Lehmann kritisierte heute auch das langwierige Verfahren für staatliche Bauten, das bayernweit Kostenexplosionen verursache.
"Fakt ist, dass aufgrund der ewig langen Planungen viel Geld durch Baukosten-Steigerungen verloren geht. Wir brauchen einfach zu viel Abstimmungszeit im Vorfeld und auch während des Verfahrens. Wir haben viele Diskussionen geführt und sind keinen Zentimeter weitergekommen. Da muss man ansetzen – nicht nur in Hof, sondern überall in Bayern." Jürgen Lehmann, Präsident der Hochschule Hof
Wasser und Energie sparen
Zusätzlich zu den Bauplänen müssen nun auch noch die Kosten und die Finanzierung für Personal und Labor-Ausstattung geklärt werden. In dem neuen Hofer Institut sollen rund 30 Wissenschaftler anwendungsorientiert zum Thema Wasser- und Energie-Einsparung forschen. Das sind Bereiche, in denen bereits jetzt viele Firmen aus der Region Hof weltweit eine wichtige Rolle spielen.
Die Hochschule hatte dafür auch eine aufsehenerregende pyramidenförmige Bauweise gefordert – doch dies sei unwirtschaftlich, so das Staatliche Bauamt. Im Siegerentwurf der Stuttgarter Architekten Müller und Siegert vom Planungsbüro "vonM" ist an der Außenwand eine Art Gerüst, um auch außerhalb des Gebäudes Forschungsansätze umsetzen zu können.
Fachtagung für Wasser-Experten
In Hof findet derzeit die Fachtagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) statt. Dort beschäftigen sich rund 400 Wasserwirtschafts-Experten aus ganz Bayern unter anderem mit den neuesten Abwehr-Techniken gegen Sturzfluten, Hochwasser oder der Beseitigung von Medikamenten-Rückständen aus dem Abwasser. Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler beleuchtet den Umgang mit Wasser aus ethischer Sicht.