Der Assistenzroboter "Temi" soll Schlaganfallpatienten helfen
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Der Assistenzroboter "Temi" soll Schlaganfallpatienten helfen

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OTH Regensburg: Roboter hilft Schlaganfallpatienten

Seit 50 Jahren wird inzwischen an der OTH Regensburg geforscht und gelehrt. Das Ziel: junge Menschen ausbilden und Innovationen entwickeln. Ein Beispiel im Jubiläumsjahr 2021: ein Assistenzroboter, der Schlaganfallpatienten helfen soll.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Christoph Popp tippt liebevoll auf das Tablet, das so etwas wie den Kopf des Assistenz-Roboters "Temi" bildet. Das Tablet neigt sich leicht, als würde der Roboter nicken. In diesem Moment scannt der Roboter sein Gegenüber und wird ihm ab jetzt mit ein bis zwei Metern Entfernung folgen.

"Temi" soll Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten helfen, die zwar noch mobil, aber körperlich eingeschränkt sind. Sie können mit dem Roboter Übungen machen, überall wo sie wollen. Und da ihnen "Temi" hinterherfährt, müssen sie dafür nicht mühevoll einen Laptop oder ein Tablet schleppen.

Training und Videochats

Das Team der OTH um Professor Karsten Weber hat den Roboter speziell an die Bedürfnisse von Menschen nach einem Schlaganfall angepasst. Oft hätten die Patienten beispielsweise Wortfindungs-Schwierigkeiten. Mit speziellen Apps können sie mit "Temi" ihre geistige Fitness wieder verbessern, so die Hoffnung der Forscher. Auch eine App für krankengymnastische Übungen wurde aufgespielt.

Zudem kann über den Tablet-Kopf des Roboters auch mit menschlichen Therapeuten per Video-Chat gesprochen werden. Gerade für Patienten in Dörfern eine große Hilfe, wenn der Weg zur Therapie ansonsten sehr weit ist, sagt Weber. Das Team um den Professor sucht mittlerweile Freiwillige, die den Assistenten mehrere Monate testen wollen.

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Die OTH Regensburg

OTH bietet zahlreiche Angebote

Gesundheitsthemen wie der Roboter sind eines der Kerngebiete der OTH. Seit 50 Jahren wird mittlerweile an der Regensburger Hochschule geforscht und gelehrt. Gerade in der jüngeren Vergangenheit ist die OTH kräftig gewachsen. Zusätzliche Gebäude sind am Regensburger Campus entstanden und auch die Zahl der Studenten hat zugenommen. Mittlerweile studieren über 11.000 junge Menschen an der Hochschule. Die meisten in technischen Studiengängen, doch auch Wirtschafts-, Sozial- und eben Gesundheitswissenschaften haben ihren Platz an der Hochschule.

Mehr Zusammenarbeit der Fachrichtungen geplant

Neben der Lehre hat die Bedeutung der Forschung in den vergangenen 50 Jahren stetig zugenommen. Der Auftrag für die rund 230 Professorinnen und Professoren ist aber weiterhin, Innovationen für die praktische Anwendung zu entwickeln. "Temi" ist dafür ein gutes Beispiel.

In der Zukunft soll die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen weiter ausgebaut werden. In speziellen Centern soll fächerübergreifend an Zukunfts-Themen wie Energie und Ressourcen, künstlicher Intelligenz und Gesundheit geforscht werden.

Festakt zum Jubiläum

Ihr Jubiläum feierte die OTH mit einem Festakt. Dabei sprach Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) in seiner Festrede von einer Erfolgsgeschichte. Die Zahl von 11.000 Studierenden sei "eine Hausnummer". Diese Akzeptanz durch die Studierenden sei der beste Qualitätsbeweis für die OTH und die Lehre.

Hochschulpräsident Prof. Wolfgang Baier hob in seiner Rede die Bedeutung der OTH für die regionale Wirtschaft hervor. Jährlich verlassen 2.000 Absolventinnen und Absolventen die Technische Hochschule. Da ein großer Teil von ihnen in der Stadt und Region bleibe, sei die OTH essenziell für die Ansiedlung und Entwicklung von großen und kleinen Unternehmen im ostbayerischen Raum.

Seit 50 Jahren wird an der Ostbayerischen Technischen Hochschule geforscht. Und aus der wissenschaftlichen Theorie sind schon viele praktische Anwendungen entstanden: Temi zum Beispiel, ein Assistenzroboter, der Schlaganfallpatienten helfen soll.
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Aus der wissenschaftlichen Theorie sind viele praktische Anwendungen entstanden: Temi ist ein Assistenzroboter für Schlaganfallpatienten.

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