Leere Messehalle (Symbolbild).
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Nürnberg: Messe-Absagen treffen Hotel- und Gastronomiebranche

Wegen der durch Omikron stark ansteigenden Corona-Fallzahlen fällt die Spielwarenmesse in Nürnberg erneut aus, auch andere Messen werden abgesagt oder verschoben. Dadurch fehlen den Hotels und Restaurants zahlreiche Gäste.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Eigentlich hätten internationale Aussteller im Februar bei der Spielwarenmesse in Nürnberg ihre Produkte zeigen wollen. Doch daraus wird nichts. Wegen der rasanten Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus ist die Nürnberger Spielwarenmesse im Messezentrum abgesagt worden. Auch die "Biofach"-Messe ist betroffen und wurde in den Sommer verschobene, die "BrauBeviale" wurde bereits komplett abgesagt. Das trifft auch die Hotel- und Gaststättenbranche in Nürnberg hart.

Hotel hatte nur zwei Anfragen wegen der Spielwarenmesse

Für Toni Behringer von Behringers Cityhotel Nürnberg kommt die Absage der Spielwarenmesse nicht überraschend. "Wir haben eh nicht mehr dran geglaubt." Sein Hotel hatte ohnehin nur zwei Anfragen im Rahmen der Spielwaremesse, und nach der Absage beispielsweise des Christkindlesmarktes hatte er bereits damit gerechnet. Dabei wäre die Spielwarenmesse sehr wichtig für sein Geschäft. "Der Januar ist ein mauer Monat, und wenn dann die Spielwarenmesse kommt, trägt das natürlich etwas bei." Sein Hotel wird er weiterhin auf Minimum fahren, da er nicht davon ausgeht, dass in den kommenden Monaten überhaupt eine Messe stattfindet – tatsächlich gab es bereits weitere Absagen oder aber Messen wurden verlegt. Wegen dieser Aussichten helfen in Behringers Hotel aktuell nur wenige seiner Mitarbeiter zwischendrin aus, um Zimmer sauberzumachen. Alles Weitere mache er selbst, sagt Toni Behringer.

Viele Tischabsagen in Restaurants

Auch im Restaurant ZweiSinn geht man nicht davon aus, dass in naher Zukunft Messen stattfinden. Carina Burkhardt, Restaurantleiterin im ZweiSinn, berichtet von zahlreichen Tischabsagen, die derzeit eingehen. "Das waren natürlich auch größere Tische, große Gruppen und große Veranstaltungen, wo wir auch Sachen vorbereitet haben, Angebote geschrieben." Burkhardt nennt es eine Katastrophe, dass die für Nürnberg wichtige Spielwarenmesse zum zweiten Mal nicht stattfinden kann.

Die letzte Spielwarenmesse 2020 hat den Veranstaltern zufolge mehr als 62 000 Besucherinnen und Besucher angelockt. Udo Raab, Chef-Ökonom der Industrie- und Handelskammer Nürnberg, bedauert die Absage. "Gerade die Spielwaren sind ja nach wie vor ein Thema, wofür der Standort weltweit bekannt ist."

Rolle von Messen könnte sich insgesamt verändern

Raab kann sich vorstellen, dass sich Messen dauerhaft verändern werden. "Ich denke, dass da eine Ergänzung durch digitale Formate fast schon die Regel wird." Für Unternehmen sei es auch ein Kostenfaktor. Ob solche digitalen Events das Netzwerken vor Ort ersetzen kann, da ist Raab skeptisch. Die Messe Nürnberg selbst möchte sich auf Anfrage derzeit nicht zu den Absagen äußern, erst kommende Woche soll es eine Bilanz geben. Der Spielwarenmesse eG zufolge haben in der letzten Zeit immer mehr Teilnehmer für die Messe abgesagt. Somit sei keine andere Wahl geblieben, als die Spielwarenmesse 2022 in Nürnberg abzusagen. Stattdessen soll sich die Branche in der Zeit nun digital vernetzen können.

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