Zwei Tage lang dauert es, bis die neue Förderpumpe im Bohrloch versenkt ist und angeschlossen werden kann. Immerhin geht es in 900 Meter Tiefe. Für den Einbau musste internationales Fachpersonal anreisen. Für das Geothermiekraftwerk in Holzkirchen im Landkreis Miesbach ist es bereits das zweite Mal, das eine defekte Pumpe ausgetauscht werden muss.
2020 schon einmal Pumpenschaden
Bereits 2020 stand das Kraftwerk wegen eines Pumpenschadens mehrere Tage still. Der erneute Schaden Mitte Dezember sei völlig überraschend gekommen, so die Gemeindewerke. Die Pumpe sei zwar ein kleines Element der Anlage, habe aber enorme Auswirkungen, so Geschäftsführer Albert Götz im Gespräch mit dem BR. Man habe ansonsten ein ausgezeichnet laufendes Kraftwerk, die Pumpe habe sich nun erneut als Achillesferse erwiesen. Frieren muss in Holzkirchen während des Kraftwerkausfalls keiner, denn ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk sorgt für Wärme.
Schaden im sechsstelligen Bereich
Der Ausfall des Kraftwerks bedeute am Ende des Tages weniger Gewinn, etwa durch den Verkauf von Fernwärme. Aber im Sinne einer nachhaltigen Energieversorgung müsse man gewisse Risiken eingehen, findet Albert Götz.
Das Geothermiekraftwerk in Holzkirchen liefert Wärme für rund 7.500 Haushalte und Strom für rund 5.000 Haushalte. Das Kraftwerk in Holzkirchen, in das rund 60 Millionen Euro investiert wurden, ging 2019 in Betrieb.
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