Arbeiter bringen Teer auf (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance / ZB /Arno Burgi

Arbeiter bringen Teer auf (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Betrugsmasche: Bauarbeiter teeren ohne Auftrag Hauseinfahrt

Im Landkreis Schwandorf ist eine britische Teerkolonne aufgetaucht, die Hausbesitzer mit Wucherpreisen für Pfusch abzocken will. In einem Dorf bei Nittenau wurde eine Hauseinfahrt sogar aufgerissen, ohne dass es die Besitzer wollten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Ein britischer Bautrupp erweckte bei einem älteren Ehepaar nahe Nittenau den Eindruck, er sei von der Stadt und richte die Straße. Statt dessen aber baggerten die Arbeiter die geschotterte Hauseinfahrt ab.

Die Frau rief ihre Tochter an und die holte die Polizei. Der Bautrupp - der hier offenbar ein schnelles Geschäft machen wollte - zahlte noch vor Ort Schadenersatz, von dem die Eigentümer die Zufahrt jetzt richten lassen müssen. Beide Seiten hätten eine "zivilrechtliche Einigung" erzielt, so die Polizei.

  • Zum Artikel: Online-Betrug: Polizei warnt vor diversen Maschen

Polizei warnt vor Pfusch

Die Polizei warnt davor, den britischen Teertrupp zu beauftragen. Er kundschaftet offenbar in eher ländlichen Gebieten Häuser mit unbefestigten Zufahrten aus und bietet spontan seine Arbeit an - allerdings mit schlechter Qualität, so Christian Allgeier von der Polizei in Nittenau. "In dem genannten Fall bei uns in Nittenau wäre es so gewesen, dass auf dem blanken darunterliegenden Boden, also Lehm, einfach die Asphaltschicht aufgetragen worden wäre. Man kann sich natürlich vorstellen, dass das nicht sehr lange Bestand gehabt hätte."

Oft werde für die minderwertige Arbeit am Ende auch noch ein Wucherpreis verlangt.

Wucherpreise für schlechte Arbeit

Nach Angaben der Polizei gab es in der Vergangenheit schon ähnliche Fälle, in denen Teerkolonnen versuchten, Hausbesitzer zu prellen. Demnach bieten diese an, zum angeblichen Schnäppchenpreis Zufahrten, Höfe oder Wege zu asphaltieren oder zu reparieren.

Die Hausbesitzer werden dabei oft auch bedrängt. In der Regel wird nur ein mündlicher Vertrag gemacht. Wenn es danach zum Streit kommt - etwa weil im Nachhinein Wucherpreise verlangt werden - hat man nichts darüber in der Hand, was ausgemacht war. Zudem besteht für Hausbesitzer die Gefahr, hier Schwarzarbeit zu beauftragen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!