Auch in den Tierfreigeländen des Nationalparks Bayerischer Wald werden momentan Fichten gefällt, die vom Borkenkäfer befallen sind. Denn diese Gelände liegen in der Nähe von Privatwäldern, teilt die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald heute mit.
Borkenkäferbekämpfung aufwendiger in Tierfreigeländen
"Laut unserer Verordnung sind wir dazu verpflichtet, in der Managementzone den Borkenkäfer zu bekämpfen, damit sich dieser nicht auf angrenzende Privatwälder ausbreiten kann", sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Aber in den Tierfreigeländen geschieht die Käferbekämpfung teilweise anders als draußen in den Wäldern und ist auch aufwendiger.
Gründe sind der Schutz der Tiere in den Gehegen, die Arbeitssicherheit für die Tierpfleger und auch der Punkt Ästhetik für die Besucher.
Lebensraum für andere Tierarten
So werden Bäume in den einsehbaren Gehegebereichen nicht auf herkömmliche Art einfach umgeschnitten. Bei manchen Bäumen bleibt ein Hochstumpf stehen und die Rinde wird geschlitzt. So können sich darin keine Borkenkäfer mehr einnisten. Der Baumstumpf bietet aber dann einen Lebensraum für verschiedenste andere Tierarten.
Bei manchen Bäumen bleibt ein zersplitterter Baumstock stehen, so als wäre der Baum vom Sturm geknickt worden. "Dies wirkt nicht nur natürlicher, in die Stümpfe gelangt auch schneller Regenwasser und so zersetzen sie sich leichter", erklärt dazu Ingo Brauer von der Nationalparkverwaltung.
Berg Falkenstein besonders vom Borkenkäfer betroffen
Damit der Boden in den Gehegen geschont bleibt, werden Baumstämme auch nur mit Motorsägen aufgearbeitet, nicht mit großen Geräten, und man setzt zum Teil Rückepferde ein. Zum Schutz der Gehegetiere werden aber alle Äste entfernt, die bei der Aufarbeitung anfallen. Außerdem haben die Besucher dann auch nach den Forstarbeiten eine gute Sicht auf die Tiere.
Besonders betroffen vom Borkenkäferbefall ist dieses Jahr der Berg Falkenstein, in dessen Nähe auch das Tierfreigelände Ludwigsthal liegt.
Im Video: Borkenkäferbekämpfung – ein Wald unter Druck
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