Eine Frau bewässert ihren Garten.
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Eine Frau bewässert ihren Garten (Symbolbild).

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Nachhaltige Bewässerung in Kommunen: Unterschiedliche Lösungen

Bäume spenden Schatten und sorgen für ein gutes Mikroklima in den Innenstädten. Allerdings stellt die Bewässerung während Hitzeperioden eine Herausforderung dar. Die Gemeinden im Landkreis Neumarkt suchen nach nachhaltigen Lösungen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Gemeinden und Städte versuchen ihre öffentlichen Flächen "grüner" zu gestalten - Trinkwasser für die Bewässerung einzusetzen wird währenddessen immer problematischer. In der Oberpfalz versuchen Kommunen auf unterschiedliche Weise, dieses Problem zu bekämpfen.

Klimawandel: Nachhaltige Bewässerung notwendig

Die Großgemeinde Freystadt im südwestlichen Landkreis Neumarkt hat viele städtische Grünflächen, die bewirtschaftet werden müssen. Bürgermeister Alexander Dorr (CSU) ist sich bewusst, dass angesichts des Klimawandels und häufiger Hitzeperioden eine nachhaltige Bewässerung notwendig ist. Konkrete Konzepte arbeitet die Stadt allerdings noch aus. Derzeit wird mit Bedacht bewässert. Vor allem die Neuanpflanzungen oder die alten Kastanienbäume auf dem Marktplatz werden gegossen. Dafür nutzt die Stadt derzeit allerdings Trinkwasser. "Das ist durchaus kritisch zu sehen", sagt auch Bürgermeister Dorr. Darum müssten künftig andere Quellen "angezapft" werden. Eine Möglichkeit: Brunnen, die oberflächennahes Brauchwasser liefern. Die Stadt will sich in den kommenden Monaten mit dem Thema befassen.

Regenwasser in Zisternen sammeln

Das Wasserwirtschaftsamt in Regensburg hat jedoch eine klare Empfehlung für die Kommunen: Diese haben Vorbildfunktion und sollten daher ihre Grünflächen überwiegend mit Regenwasser bewässern. Die konventionelle Möglichkeit, dieses zu sammeln, sei der Dorfweiher oder Zisternen, so Josef Feuchtgruber vom Wasserwirtschaftsamt. Bei neueren Siedlungen haben sich auch Rigole-Systeme bewährt, um das Niederschlagswasser aufzufangen.

Wasser aus der Kläranlage recyclen?

Die Stadt Neumarkt braucht schätzungsweise 4.000 Kubikmeter Wasser, um ihre Grünanlagen und Bäume zu bewässern. Gerade Neuanpflanzungen und die gefährdeten Eschen werden intensiver betreut. Dafür nutzt sie mittlerweile Brauchwasser aus einem Brunnen auf dem Gelände der Kläranlage. Viele Jahre verwendete die Stadt das geklärte Wasser aus der Kläranlage. Aus Angst vor Keimen und Erkrankungen stellte die Stadt das dann allerdings ein. Das gereinigte Wasser fließt seitdem wieder ungenutzt in die Schwarzach. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist in Neumarkt in der Oberpfalz aber weiterhin sehr präsent, sagt Stadtsprecher Franz Janka. Seit Juni gilt eine neue EU-Verordnung zu Wasserwiederverwendung. Die Stadt prüft darum gerade, welche Maßnahmen und Kosten auf sie zukommen würden, um geklärtes Wasser wieder verwenden zu können. Laut Janka will die Stadt eine Pilotanlage besuchen, bei der in einer weiteren Reinigungsstufe Krankheitserreger und Viren gefiltert werden.

Pragmatimus in Deining

"Wir verzichten gänzlich auf Bewässerung und fahren damit auch sehr gut, wie die Praxis zeigt", sagt Deinings Bürgermeister Peter Meier (CSU). Die Gemeinde setzt auf hitzerobuste Pflanzen mit tiefen Wurzeln. Zwar hält Meier Wasserrecycling für einen sehr nachhaltigen Ansatz, für Deining sei dies jedoch keine Option. Denn im Gemeindebereich ist die Laaber als sogenannter Vorfluter auf den Wasserzulauf aus dem Klärwerk angewiesen.

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