Fahndungsplakat der Polizei im "Cold Case" Klaus Berninger
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Fahndungsplakat der Polizei im "Cold Case" Klaus Berninger

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Nach Sendung: 200 neue Hinweise zum Cold Case Klaus Berninger

Der ungeklärte Mordfall an dem Bäcker-Lehrling Klaus Berninger war am Mittwochabend Thema in der Sendung "Aktenzeichen XY… Ungelöst". Unmittelbar danach hat die Polizei 200 neue Hinweise zu dem sogenannten Cold Case bekommen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Gleich nach der Ausstrahlung des rund 24-minütigen Beitrags zum Mordfall Klaus Berninger in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY… Ungelöst" klingelte das Telefon ununterbrochen – und zwar sowohl im Studio selbst als auch bei der Kriminalpolizei. Es gab etwa 200 neue Hinweise zu dem Cold Case. Zwei dieser Hinweise lenken den Fokus der Ermittlungen auf eine Person aus dem persönlichen Umfeld von Klaus Berninger. Das teilt das Polizeipräsidium Unterfranken mit. Diesbezüglich seien in den kommenden Tagen und Wochen weitere Abklärungen notwendig.

Polizei bewertet und überprüft alle Hinweise

Weitere Hinweise beziehen sich laut Polizei unter anderem auf das im Mai 2022 am Schneesberg aufgefundene Messer und einen Versandkatalog, aus dem Berninger kurz vor seinem Tod ein Messer bestellt haben soll. Diese werden nun durch die Beamtinnen und Beamten der SOKO Berninger nach und nach bewertet, überprüft und abgearbeitet, teilt die Polizei mit.

Jugendlicher wurde 1990 tot im Wald gefunden

Der 16-Jährige Bäcker-Lehrling aus Wörth am Main im Landkreis Miltenberg war 1990 kurz vor Weihnachten spurlos verschwunden. Spaziergänger hatten seine Leiche am 23. Dezember in einem Waldstück am Schneesberg – an der bayerisch-hessischen Landesgrenze – gefunden. Dass der Jugendliche ermordet wurde, war für die Polizei schnell sicher, an der Leiche seien die Folgen mehrerer Schläge und Stiche zu sehen. Doch über viele Jahre sind die Ermittlerinnen und Ermittler zu keinem Ergebnis gekommen.

Zusammenhang zu Einbruch in Bäckerei?

Die Ermittler gehen davon aus, dass ein Streit um eine absolute Banalität Ausgangspunkt für das Verbrechen gewesen sein könnte. Sie sind nach wie vor davon überzeugt, dass der Täter aus dem näheren sozialen Umfeld des Opfers kommt – und dass es Leute gibt, die wissen was damals passiert ist. In diesem Zusammenhang weist die Kripo darauf hin, dass andere Straftaten rund um den Mord herum verjährt sind und nur noch der Mörder selbst eine Strafe zu befürchten habe.Wenige Monate vor der Tat war nämlich in die Bäckerei der Eltern von Klaus Berninger eingebrochen worden. Der Täter wusste offenbar, wo der Schlüssel für den Tresor versteckt war. Vielleicht hatte Klaus Berninger in Erfahrung gebracht, wer dieser war und war deshalb mit ihm in Streit geraten.

Kriminalpolizei Aschaffenburg sammelt weiterhin Hinweise

Bereits vor der Sendung hat die Polizei am Bayerischen Untermain mit einer Flyeraktion auf den Beitrag bei der ZDF-Sendung hingewiesen. Ziel war es laut Polizei jeden Haushalt in Wörth, Elsenfeld und Erlenbach zu erreichen und so eine größtmögliche Zuschauerschaft in der Region für die Sendung zu erhalten. Zeugen können sich weiterhin über die kostenfreie Hinweisnummer, Tel. 0800/1011611, an die Kriminalpolizei Aschaffenburg wenden. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

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