Der Basstölpel in Regenstauf
Bildrechte: LBV Regenstauf/Ferdinand Baer

Der kleine Basstölpel hat es nicht geschafft: Dieser Vogel war zuvor von der Nordsee bis in die Oberpfalz geflogen

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Nach Flug in die Oberpfalz: Seltener Seevogel verendet

Der Besuch des Seevogels in der Oberpfalz galt als ornithologische Sensation: Die weite Reise des kleinen Basstölpels von der Nordseeküste nach Bayern aber hat kein Happy End. Der Vogel ist jetzt in der LBV-Aufangstation in Regenstauf eingegangen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Ein entkräfteter Seevogel, der vor knapp zwei Wochen in der Oberpfalz aufgefunden worden war, ist jetzt verendet. Der Basstölpel sei trotz großer Bemühungen eingegangen, teilte die Vogel- und Umweltstation des LBV in Regenstauf im Landkreis Regensburg am Donnerstag auf Nachfrage mit. Zuerst hatte die "Mittelbayerische Zeitung" darüber berichtet.

Hat ein Gewittersturm den Vogel nach Bayern geweht?

Der Basstölpel war Mitte Juli von einem Landwirt auf einem Feld im südlichen Landkreis Neumarkt gefunden worden. Die Vogelart lebt in Deutschland ausschließlich auf der Insel Helgoland in der Nordsee. Zwar können Basstölpel am Tag mehrere Hundert Kilometer zurücklegen, ins Landesinnere verirren sich die Vögel normalerweise aber nicht. Die Experten des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) mutmaßen, dass der Vogel von starken Gewittern in den letzten Wochen ins Landesinnere geweht wurde.

Zum Aufpäppeln in der Auffangstation

Der erschöpfte Seevogel brachte nur noch rund die Hälfte seines normalen Körpergewichts auf die Waage und war zum Aufpäppeln in die LBV-Vogelstation nach Regenstauf gebracht worden. Die Mitarbeiter dort ließen sich eigens von Experten des Zoos in Bremerhaven beraten, wie sie mit dem seltenen Tier umgehen sollen und welches Futter es benötigt. Große Hoffnungen, dass der Vogel überleben würde, hatten die Mitarbeiter des LBV aber wohl schon von Beginn an nicht.

Die meisten Tiere erholen sich nicht

Ursprünglich war geplant, dass der Basstölpel sich in Regenstauf erholen und Gewicht zulegen sollte. Anschließend wollte man den Vogel in Ostfriesland wieder auswildern. Dazu kommt es nun nicht mehr. Jetzt haben die Mitarbeiter den Vogel tot in seinem Gehege gefunden. Der Basstölpel teilt sein Schicksal mit vielen anderen Vögeln, die in der LBV-Station in Regenstauf landen. Nur rund 40 Prozent der Tiere, die hier oft geschwächt und krank aufgenommen werden, würden überleben und könnten später wieder ausgewildert werden, heißt es beim LBV.

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