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Horst Seehofer und Christian Nitsche

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Seehofer: "Nicht der Hauch einer Personaldebatte"

Das Wahlergebnis ist eine Klatsche für die CSU. Woran hat es gelegen? Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer stellt sich in der "Münchner Runde extra" den Fragen von BR-Chefredakteur Christian Nitsche. Um 19.00 im BR Fernsehen.

Über dieses Thema berichtet: Münchner Runde am .

Um Horst Seehofer herum brodelt es, der Parteichef gibt sich so ruhig als wäre nichts. Dabei hat die CSU ein Wahldebakel hinter sich, das schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl seit 1949. Seehofer betont einen "Gesamttrend", der der AfD Auftrieb verschafft hat. Nach dem Motto: In Bayern ist es für die CSU nicht gut gelaufen - aber woanders ja auch nicht.

Sitzt Seehofer fest im Sattel?

"Köpfen" lassen wollte sich Seehofer, wenn das Wahlergebnis nicht stimmt, daran erinnert ihn der Interviewer. Nach der Wahl hört sich das anders an. Aus der Vorstandssitzung seiner Partei berichtet er:

Seehofer schiebt allerdings etwas nach: Stimmungen können sich jederzeit ändern. Tatsächlich sind Machtwechsel in der CSU schwer vorhersehbar. Die Stimmung kann schnell kippen, das beweist die Geschichte der Partei. Noch am Wahlabend hatte schon ein Parteimitglied, der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Goppel, personelle Konsequenzen gefordert. Bisher steht er damit aber anscheinend alleine.

Wir machen fast alles richtig

Seehofer will die sozialen Probleme in Deutschland angehen, Themen wie Wohnungsbau, Pflege und Rente. Die Obergrenze erwähnt der Parteichef auch, aber nicht mit der Vehemenz wie in vergangenen Debatten. Insgesamt scheint das Credo zu sein: Die Christsozialen glauben an ihr Wahlprogramm, den Bayernplan. Die Umsetzung war das Problem, weil die CDU mit ihrer Vorsitzenden Angela Merkel zum Beispiel bei der Obergrenze für Flüchtlinge und der Ausweitung der Mütterrente nicht mitgespielt hat. In Verhandlungen mit der Schwesterpartei soll jetzt Druck gemacht werden.

In Zwischentönen wird aber klar, dass der Ministerpräsident die Wahlschlappe nicht auf die leichte Schulter nimmt. Er spricht von einer "herben Enttäuschung" und - so deutlich wurde er bisher noch nicht - einer tektonischen Verschiebung nach der Bundestagswahl.