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Messerattacke in Psychiatrie: Fall für Generalstaatsanwaltschaft

Am Donnerstag soll ein 14-jähriger Psychiatriepatient in Regensburg einen Betreuer und einen Jungen mit einem Messer verletzt haben. Jetzt wurde bekannt: Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt. Der Jugendliche soll auch einen Amoklauf geplant haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Im Fall der Messerattacke mit zwei Schwerverletzten in einer geschlossenen Abteilung des Regensburger Bezirkskrankenhauses hat am Freitagnachmittag die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen an sich gezogen. Gegen den 14 Jahre alten mutmaßlichen Täter werde wegen versuchten Mordes ermittelt.

Die Generalstaatsanwaltschaft werde tätig, weil es möglicherweise einen extremistischen Hintergrund gebe, teilte die Behörde weiter mit. Der Jugendliche soll zu Jahresanfang einen Amoklauf geplant haben. Eines der beiden Opfer der Messerattacke, ein sieben Jahre alter Junge, schwebt weiter in Lebensgefahr.

Attacke in geschlossener Einrichtung

Am Donnerstag soll der 14-Jährige in einer geschlossenen Einrichtung des Bezirkskrankenhauses zuerst einen 63 Jahre alten Klinikmitarbeiter und danach den sieben Jahre alten Mitpatienten mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben. Ein weiterer, 27 Jahre alter Mitarbeiter konnte den Angreifer schließlich überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Dieser Mann verletzte sich bei seinem Einsatz an der Hand.

Hinweisschild am Bezirksklinikum
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Bei dem Messerangriff in einer geschlossenen Abteilung auf dem Gelände des Bezirksklinikums wurden zwei Menschen schwer verletzt.

Unklar bleibt: Woher kam die Waffe

Das 63 Jahre alte Opfer befindet sich laut Generalstaatsanwaltschaft weiterhin in ärztlicher Behandlung. Sein Gesundheitszustand sei stabil. Wesentlich schwerwiegender seien die Verletzungen bei dem siebenjährigen Jungen. Er sei in einem äußerst kritischen Zustand. Wie der 14-Jährige in der geschlossenen Abteilung zu seiner Waffe gekommen sein könnte, dazu machten die Ermittler am Freitag keine Angaben.

Pläne für Amoklauf mit Bombe

Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte am Freitag auf Nachfrage, dass der mutmaßliche Täter polizeibekannt ist. Er stammt aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab und soll zu Jahresanfang in der Nordoberpfalz mit einem Freund einen Amoklauf an einer Schule geplant haben. Die Jungen wollten dazu eine Bombe basteln. Sie recherchierten intensiv zu Amokläufen und Bombenbau im Netz. Auf diese Weise waren ihnen Cyber-Ermittler auf die Spur gekommen. Die Jungen wurden schließlich im Januar festgenommen und in der Psychiatrie untergebracht. Damals war der Verdächtige erst 13 Jahre alt und damit noch nicht strafmündig.

Der mutmaßliche Messerstecher wurde am Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Regensburg vorgeführt. Dieser habe einen Unterbringungsbefehl wegen des Tatverdachts des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung erlassen, hieß es danach. Laut Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft war der Tatverdächtige zum Zeitpunkt der Messerattacke mutmaßlich nicht voll schuldfähig.

Hinweisschild am Bezirksklinikum Regensburg
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Hinweisschild am Bezirksklinikum Regensburg

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