Symbolbild: Kleidung in Kitas
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Mann droht Familien mit Missbrauch ihrer Kinder

Die Polizei schätzte die Gefahr als "sehr hoch" ein: Ein Mann hat in Nürnberg Eltern mit dem sexuellen Missbrauch ihrer Kinder gedroht. Den Familien ließ er zuvor geklaute Kleidung und Briefe mit pädophilem Inhalt zukommen. Nun kam es zur Festnahme.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Nürnberger Kriminalpolizei hat durch die Festnahme eines Mannes womöglich den sexuellen Missbrauch von mehreren Kindern verhindert. Wie die Polizei mitteilt, wurde am vergangenen Donnerstag ein 42-Jähriger festgenommen. Er soll Familien zuvor angedroht haben, ihre Kinder zu missbrauchen.

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Mann klaute Unterwäsche aus Schulen und Kitas

Das Vorgehen des Mannes war dabei sehr absonderlich: Er soll zwischen Oktober und Dezember 2022 in sechs Kindertagesstätten und Grundschulen im Nürnberger Norden eingebrochen sein. Dort stahl er Wechselkleidung von Kindern, darunter auch Unterwäsche, so die Polizei. Die gestohlenen Kleidungsstücke ließ er in mindestens zwei Fällen den betroffenen Familien in einer Tüte zukommen. Beigelegt war ein Schreiben, in dem er sexuelle Fantasien mit den Kindern schilderte.

Polizei stufte Gefahr als sehr hoch ein

Schnell vermutete die Polizei einen Zusammenhang zwischen der gestohlenen Wechselkleidung und den Schreiben. Das Fachkommissariat für Sexualdelikte der Nürnberger Kriminalpolizei bildete eine Ermittlungskommission und stand in engem Austausch mit den Betroffenen, heißt es. Die Gefahrenlage wurde als "sehr hoch" eingestuft, weshalb weitere Spezialisten hinzugezogen wurden.

Tatverdächtiger bei Einbruch geschnappt

Nach einem erneuten Einbruch in eine Grundschule, in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember, konnten Ermittler den Tatverdächtigen in der Nähe des Tatortes festnehmen. In seiner Wohnung wurden zahlreiche Beweismittel, die Wechselkleidung sowie weitere vorbereitete Schreiben mit pädophilem Inhalt sichergestellt. Die Kripo geht davon aus, dass durch die Festnahme unmittelbar bevorstehende schwere Sexualstraftaten verhindert werden konnten.

Weitere Zeugen gesucht

Ein Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl gegen den 42-Jährigen. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Der Mann stammt aus dem Landkreis Neu-Ulm und hielt sich seit etwa zwei Jahren aus beruflichen Gründen regelmäßig in Nürnberg auf, so die Polizei. Personen, die ähnliche Schreiben erhalten oder verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 mit der Nürnberger Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.

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