Betrug mit vorgetäuschter Liebe, "Romance-Scamming" (Symbolbild)
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Betrug mit vorgetäuschter Liebe, "Romance-Scamming" (Symbolbild)

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Love-Scamming: Drei Festnahmen nach vorgetäuschter großer Liebe

Sie gaukelten die große Liebe vor und zockten eine 48-Jährige aus dem Kreis Deggendorf finanziell ab. Die Polizei hat jetzt zwei Männer und eine Frau geschnappt, die dafür verantwortlich sein sollen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Fast drei Jahre lang ist eine 48-Jährige aus dem Kreis Deggendorf einem Mann aufgesessen, der ihr die große Liebe vorspielte. Die 48-Jährige hatte über verschiedene Internet-Messenger-Dienste Kontakt mit dem Mann der sich "Audrey Muller" nannte. Er gab an, auf einer Bohrinsel vor Italien zu arbeiten. Ihr Kommunikationspartner täuschte der Frau die große Liebe vor. Immer wieder stellte er in Aussicht, nach Deutschland zu kommen, um mit ihr eine Beziehung zu führen. Diese Vorhaben scheiterten regelmäßig wegen verschiedenster angeblicher finanzieller Probleme des Mannes. Im Laufe der Zeit wurde die Frau so zu über zwanzig Zahlungen auf unterschiedliche Konten bewegt, die sich letztendlich auf mehrere 10.000 Euro addierten.

Anzeige erstattet

Nachdem die 48-Jährige einen Tipp bekommen hatte, dass es sich um einen Betrug handelt, erstattete sie Anzeige. Den Kriminalbeamten gelang es nach aufwendigen Ermittlungen schließlich, den vermeintlichen Liebhaber zu einer persönlichen Geldübergabe zu bewegen. Am vergangenen Freitag (14.05.2021) kam es am Hauptbahnhof in Nürnberg zu der fingierten Übergabe. Dabei konnten drei in Nordrhein-Westfalen wohnhafte Tatverdächtige, eine 28-jährige Italienerin sowie ein 21-Jähriger und ein 27-jähriger Nigerianer, festgenommen werden.

Haftbefehle erlassen

Die italienische Beschuldigte wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die beiden Männer wurden am Samstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle wegen des dringenden Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges. Das Gesetz sieht hierfür Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu zehn Jahren vor.

Ermittlungen gehen weiter

Die Männer wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht. Bei den Beschuldigten und bei den Durchsuchungen ihrer Wohnungen konnten mehrere Mobiltelefone und Laptops sichergestellt werden. Die Daten der Telefone und Computer müssen nun ausgewertet werden, auch um weitere Erkenntnisse zur Arbeit der Hintermänner gewinnen zu können.

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