Ein Wald, eine ehemalige Kiesgrube und dazwischen die Skulpturen des Künstlers Markus Oettl aus Babensham. "Seine Baumseelen fordern ihr Gelände zurück", heißt es von der Bürgerinitiative vorab.
Ausgewählte Skulpturen und ein Banner
Mit der Kunstaktion wird die Renaturierung des Kiesgrubengeländes bei Odelsham gefordert. Die Wiederverfüllung sei 2016 abgeschlossen und die Auflage der Renaturierung bisher nicht erfüllt worden, heißt es von der Bürgerinitiative Wasserburger Land. Sie kämpft seit Jahren gegen die geplante Deponie, die in der ehemaligen Kiesgrube errichtet werden soll.
Viele Vorbehalte gegen Bauschuttdeponie
Für die Bürgerinitiative Wasserburger Land gibt es viele Gegenargumente gegen die geplante DK-1 Deponie: die Nähe der Wasserburger Schulen unterhalb des Innhangs, das eventuelle Versickern möglicher Schadstoffe und zudem wird ein "Mülltourismus auf Kosten des Wasserburger Landes" befürchtet.
Kritik an Behörden - auch von den Grünen im Landtag
Vergangenes Jahr genehmigten Rosenheimer Behörden eine Straßenbaumaßnahme. Seitdem ist der Protest neu aufgeflammt. Genehmigt wurde eine Rodung an der Bundesstraße 304, die Verlegung eines Parkplatzes sowie die Veränderung einer Zufahrt zur möglichen Deponie.
Damit habe man heimlich Fakten geschaffen, so der Vorwurf der Bürgerinitiative, die hier von den Grünen im Bayerischen Landtag unterstützt wird. Obwohl das Planfeststellungsverfahren noch laufe und zwei Petitionen offen seien, beginne das Privatunternehmen mit staatlichem Segen, eine Zufahrt zur Deponie zu errichten, so die Kritik der Grünen. Die Rosenheimer Behörden haben diesen Vorwurf deutlich zurückgewiesen. Die Baumaßnahme und die dazugehörige Rodung seien aus Gründen der Verkehrssicherung erfolgt.
Bauschutt und asbesthaltiges Material
Die Firma Zosseder will in der ehemaligen Kiesgrube von Odelsham eine DK-1 Deponie errichten. In Deponien dieser Klasse wird Bauschutt, Aushub und auch asbesthaltiges Material verfüllt. In der ehemaligen Kiesgrube von Odelsham könnten jährlich 40.000 Kubikmeter eingelagert werden. Der Bedarf ist für das Unternehmen gegeben, denn andere Deponien seien hunderte Kilometer entfernt. Deponien würden sicher noch längere Zeit fester Bestandteil der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft sein, so ein Firmensprecher. Das sei auch der Grund, warum das Unternehmen Zosseder auch nach dieser langen Planungszeit für eine regional verfügbare Deponie arbeite.
Planungsunterlagen bei der Regierung von Oberbayern
Ob die Deponie kommt, entscheidet die Regierung von Oberbayern. Dort läuft aktuell das Planfeststellungsverfahren.
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