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Strafjustizzentrum München

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Jugendtrainer aus Gilching gesteht heimliche Nacktaufnahmen

Im Prozess gegen einen ehemaligen Jugendtrainer des TSV Gilching-Argelsried hat der Angeklagte sämtliche Tatvorwürfe eingeräumt. Gleichzeitig entschuldigte er sich bei allen Geschädigten, von denen viele im Gerichtssaal anwesend waren.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

"Es tut mir leid, was ich gemacht habe, ich kann es nicht wieder gut machen." Angeklagter Jugendtrainer

Der Mann versicherte, sämtliche heimlich aufgenommenen Bilder und Videos aus Bad- und Duschbereichen ausschließlich für sich selbst verwendet zu haben.

Nacktaufnahmen "nur für sich selber verwendet"

Nichts sei an andere Personen oder ins Internet gelangt. Das könne er den Opfern versprechen. Auch den Besitz umfangreichen kinderpornografischen Materials räumte er ein. Die weitere Vernehmung des Angeklagten geschieht im Moment unter Ausschluss der Öffentlichkeit. 

Der Andrang vor dem Prozess-Saal war riesig. Es stand zunächst zu befürchten, dass nicht alle Berichterstatter einen Platz bekommen.

Die Vorwürfe sind schwerwiegend

Mit Minikameras soll der Trainer über Jahre hinweg Mädchen und Buben vom TSV Gilching-Argelsried heimlich gefilmt haben - in Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen sowie in Schlafräumen. Betroffen sind aber auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus anderen Vereinen, die zu Sportwettkämpfen in Gilching und anderswo angetreten waren. Insgesamt handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um etwa 80 Geschädigte.

Mehr als Tausend Fotos und Videoaufnahmen

Auf den Datenträgern des Trainers seien circa 500 Bilddateien sowie um die 1.000 Videoaufnahmen gefunden worden. Zudem gebe es noch 11.000 Aufnahmen mit gleichem Inhalt, bei denen noch nicht geklärt sei, wo und wann sie aufgenommen wurden.

Dem Angeklagten Jugendtrainer drohen mehrere Jahre Gefängnis

Die mutmaßlichen Taten des Trainers flogen Ende 2015 auf, als die damalige Lebensgefährtin des Angeklagten das Material auf alten PC-Festplatten in Umzugskartons entdeckte. Dem Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe.