Die Eltern des erschossenen Polizeianwärters Katja und Peter Konrad vor dem Justizzentrum in Würzburg.
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Die Eltern des erschossenen Polizeianwärters Katja und Peter Konrad vor dem Justizzentrum in Würzburg.

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Hinterbliebenengeld für Angehörige von getötetem Polizeischüler

Die Angehörigen des in Würzburg 2019 erschossenen Polizeischülers erhalten 10.000 Euro Hinterbliebenengeld. Darauf haben sich beide Parteien in einem Zivilverfahren geeinigt. Den Eltern des Opfers ging es dabei nicht ums Geld, sie wollten Antworten.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Im Zivilprozess um den Fall eines Polizeischülers, der 2019 während der Ausbildung in Würzburg von einem Kollegen erschossen wurde, haben sich beide Parteien auf einen Vergleich geeinigt. Die Angehörigen des Erschossenen erhalten 10.000 Euro Hinterbliebenengeld. Außerdem zahlt der Schütze die noch nicht beglichenen Beerdigungskosten – rund 3.700 Euro.

"Wichtig, dass sich der Angeklagte nochmal äußern musste"

"Unseren Mandanten ging es nicht um Geld. Am wichtigsten war ihnen, dass sich der Angeklagte heute nochmal äußern musste", sagt der Anwalt der Eltern, Philipp Schulz-Merkel. "Und anders als im Strafverfahren, wo er als Angeklagter lügen durfte, musste er heute die Wahrheit sagen und hat dem Sohn meiner Mandanten keine Mitschuld an dem Vorfall gegeben", so Schulz-Merkel weiter.

Eltern zweifeln daran, dass Schütze nur aus Fahrlässigkeit handelte

"Einen Abschluss wird es nie geben, das wird uns immer verfolgen", sagte die Mutter des Getöteten, Katja Konrad. Den Eltern falle es auch vier Jahre nach der Tat schwer, den Tod ihres Sohnes zu akzeptieren. Sie zweifeln daran, dass der verurteilte Polizeischüler aus Fahrlässigkeit handelte.

Schütze - ein Jahr und drei Monate Jugendstrafe auf Bewährung

Strafrechtlich ist der Fall seit 2020 abgeschlossen. Das Gericht hatte den Schützen im Juli 2020 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt – ein Jahr und drei Monate Jugendstrafe auf Bewährung. Er hatte vollumfänglich eingeräumt, seinen Kameraden im Februar 2019 bei einer Übung im gemeinsamen Zimmer erschossen zu haben. Der damals 19-Jährige war offenbar davon ausgegangen, dass seine Dienstwaffe entladen war. Stattdessen befand sich im Lauf noch eine Patrone, die den 21-jährigen Mitschüler tödlich am Kopf verletzte.

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