Bei einem Festgottesdienst hat Herwig Gössl sein Amt als Erzbischof von Bamberg angetreten.
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Herwig Gössl, Erzbischof von Bamberg im Bamberger Dom

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Herwig Gössl: Mit Optimismus ins Bamberger Bischofsamt

Heute wurde der neue Erzbischof von Bamberg mit einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt eingeführt. Der 57-jährige Herwig Gössl war zehn Jahre Weihbischof und leitete als Diözesanadministrator bereits ein Jahr lang die Geschicke des Erzbistums.

Über dieses Thema berichtet: Interview der Woche am .

Er startet mit Optimismus ins Bischofsamt: Herwig Gössl ist im Erzbistum bereits bestens bekannt. In Nürnberg aufgewachsen, studierte er in Bamberg Theologie und Philosophie. 1993 wurde er im Kaiserdom zum Priester geweiht. Sieben Jahre lang war er in Bamberg und Würzburg mit für die Priesterausbildung zuständig, bevor er 2014 zum Weihbischof ernannt wurde.

"Durch die bisherige Tätigkeit weiß ich schon ungefähr, was auf mich zukommt", sagt Gössl, "allerdings ist es jetzt auf Dauer gestellt - das macht den Respekt aus, den ich vor diesem Amt habe".

Gössl will Mut machen - steht aber auch vor Herausforderungen

Als eine der größeren Herausforderungen für sein Bistum nennt er notwendige Sparmaßnahmen. Außerdem will er "den Menschen Mut machen, Hoffnung und Freude vermitteln und zu einer Haltung der Dankbarkeit animieren".

Dem Mitgliederschwund in der Kirche tritt Gössl mit einer gewissen Gelassenheit entgegen. "Wenn man nur auf die negativen Dinge schauen würde, wäre es wirklich unerträglich. Meine Erfahrung ist, dass es ganz viel Positives gibt in dieser Kirche. Ich erlebe immer wieder Menschen, die aus dem Glauben an Jesus Christus unglaublich viel Kraft für ihren oft sehr schweren Alltag schöpfen."

Keine Eile im Reformprozess

Bambergs neuer Oberhirte bezeichnet sich selbst als "nicht progressiv". Er setzt seinen Schwerpunkt auf die Glaubensvermittlung und die Feier von Gottesdiensten. Beim Reformprozess "Synodaler Weg" hält er eine Lockerung des Zölibats zwar für möglich, befürwortet diese allerdings nicht. "Ich bin der Überzeugung, dass alle diese Dinge, selbst wenn sie im Sinne des Synodalen Weges umgesetzt werden, uns sicher nicht aus dieser derzeitigen Misere herauskatapultieren würden."

Die Stellung der Frau in der Kirche ist für Gössl eine "wichtige Frage für die Zukunft". Allerdings ist er nicht davon überzeugt, dass ein Priesteramt für Frauen auf theologischer Ebene begründbar sei. Seine Hoffnungen für die Zukunft als Erzbischof: "Offenheit der Menschen, auch kritische Rückmeldung - aber immer im Geist des Miteinanders."

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