Mehr als 130 Organisationen rufen zu der Großdemo in der Münchner Innenstadt auf, um ein "Zeichen gegen den massiven Rechtsruck in der Gesellschaft, den Überwachungsstaat, die Einschränkung unserer Freiheit und Angriffe auf die Menschenrechte" zu setzen. Beginn ist um 13.00 Uhr am Goetheplatz. Zunächst ziehen die Teilnehmer über die Lindwurmstraße zum Bavariaring, von dort weiter zum DGB-Haus an der Schwanthalerstraße und dann zum Karl-Stützel-Platz nordöstlich des Hauptbahnhofs.
Großdemo stoppt an vier Stellen
Insgesamt planen die Organisatoren vier Auftaktkundgebungen - zu Themen wie Asyl und Migration, Polizeiaufgabengesetz, Wohnen und Arbeit, Pflegenotstand und Gleichstellung. Jede halbe Stunde legt der Demonstrationszug dafür einen Stopp ein.
"ausgehetzt"-Schlusskundgebung mit Priol, Schafroth, Kinseher
Letzte Station ist der Königsplatz. Dort beginnt gegen 15.30 Uhr die Schlusskundgebung. Auftreten werden auch Musiker, Kabarettisten - so Max Uthoff, Urban Priol, Maxi Schafroth, Willy Astor, Claus von Wagner und Luise Kinseher - und Menschen, die aus Sicht der Organisatoren Vorbildcharakter haben, unter anderem "Lifeline"-Kapitän Claus-Peter Reisch.
Je nachdem wo der Demonstrationszug gerade ist, wird es am Nachmittag zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Polizei ist mit 350 Beamten im Einsatz und sagt, dass sie mit einer ruhigen und friedlichen Veranstaltung ohne größere Störungen rechne.
CSU sauer auf Kammerspiele und Volkstheater
Die beiden städtischen Bühnen - die Kammerspiele und das Volkstheater - haben mit zu der Großdemo aufgerufen. Da sich diese auch gegen die Flüchtlingspolitik der CSU richtet und auf dem Plakat die Köpfe von Bundesinnenminister und Parteichef Horst Seehofer, Ministerpräsident Markus Söder und Alexander Dobrindt, Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, prangen, hatte die Stadtrats-CSU von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) verlangt, den beiden Bühnen die Teilnahme zu verbieten.
Lilienthal und Stückl: Wir nehmen teil
Aus Sicht von CSU-Bürgermeister Josef Schmid sind öffentliche Institutionen "aus gutem Grund dazu angehalten, sich politisch neutral zu verhalten". Die beiden Intendanten, Matthias Lilienthal (Kammerspiele) und Christian Stückl (Volkstheater) erklärten jeweils in Interviews mit dem BR, dass sie dennoch teilnehmen werden.