Transparent auf einer Wiese mit der Aufschrift "Unsere Gemeinden erkranken am Logistikpark Interfranken".
Bildrechte: BR/Annika Svitil

Eine Bürgerinitiative kämpft seit 20 Jahren gegen den Gewerbepark Interfranken. Der Grüne Ludwig Hartmann unterstützt dies.

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Gewerbepark Interfranken: Planung "aus der Zeit gefallen?"

Nach jahrelangem Stillstand ist die Planung für den Gewerbepark Interfranken bei Feuchtwangen wieder angelaufen. Doch die Kritik daran wird immer lauter. Aus Sicht des Grünen-Politikers Ludwig Hartmann ist das Projekt nicht mehr zeitgemäß.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Seit 20 Jahren kämpft das Bürgerforum "Wörnitztal mit Zukunft – Allianz für eine lebenswerte Heimat" gegen einen geplanten Gewerbepark bei Feuchtwangen. Lange sah es so aus, als ob das Projekt beerdigt werden könnte. - Spätestens, nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshof das Vorhaben 2014 gestoppt hatte. Doch seit einem Jahr leben die Planungen wieder auf. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erteilte dem Projekt 2020 grünes Licht. Deshalb ließ auch das Bürgerforum seinen Kampf wiederaufleben und sucht nach Verbündeten wie dem Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann.

Ludwig Hartmann: Mehr Verkehr, Lärm und Flächenfraß durch Interfranken

Auf Einladung des Bürgerforums war Ludwig Hartmann nach Feuchtwangen gekommen, um sich über den aktuellen Sachstand des Projekts Gewerbepark Interfranken zu informieren. Es sei ein Projekt, das längst aus der Zeit gefallen sei, sagte er bei dem Pressetermin. Ein riesiges Gewerbegebiet mit großem Logistikzentrum im Raum Feuchtwangen anzusiedeln, bringe mehr Verkehr und mehr Lärm in die Region. Außerdem bedeute es enormen Flächenfraß. Der müsse gerade in Zeiten des Klimawandels vermieden werden, so Hartmann weiter. Im Dezember hatte seine Partei einen Gesetzentwurf gegen "ungebremsten Flächenfraß" vorgelegt.

Acht Gemeinden im Landkreis Ansbach planen seit 20 Jahren

Interfranken ist eine kommunale Allianz, bestehend aus acht Kommunen im Landkreis Ansbach. Diese wurde 1998 gegründet, um am Autobahnkreuz A6/A7 Feuchtwangen/Crailsheim mit der Nähe zu Baden-Württemberg einen attraktiven Industriestandort zu errichten. Im Jahr 2014 wurde der Bebauungsplan vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zunächst gekippt. Nach der Genehmigung der weiteren Planung durch Verkehrsminister Scheuer (CSU) kommt wieder Bewegung in das Projekt. Mit einer Sondergenehmigung sei es möglich, eine Autobahnausfahrt an der Autobahn A7 zu errichten. Durch sie wiederum wären die nötigen Verkehrsanbindungen an das geplante Gewerbegebiet gegeben, erklärt Gerhard Binder, Vorsitzender des Bürgerforums.

Vier mögliche Standorte für Gewerbepark Interfranken werden geprüft

An der fehlenden Autobahnausfahrt ist der Gewerbepark Interfranken bislang gescheitert. Aktuell aber werden vier mögliche Standorte geprüft. Allerdings ist Gerhard Binder vom Bürgerforum optimistisch, dass das Vorhaben auch diesmal fehlschlägt. In ein paar Jahren sei der Gewerbepark Interfranken dann endgültig vom Tisch. Zuletzt hatte die Deutsche Bahn entschieden, dass Interfranken nicht für den Bau des geplanten ICE-Ausbesserungswerks in der Region in Frage kommt.

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