Der Tierschutzhof in Großeibstadt bietet vernachlässigten Tieren ein Zuhause. Doch gestiegene Kosten machen dem Verein zu schaffen.
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Der Tierschutzhof in Großeibstadt bietet vernachlässigten Tieren ein Zuhause. Doch gestiegene Kosten machen dem Verein zu schaffen.

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Gestiegene Kosten: Tierschutzhof in Großeibstadt braucht Hilfe

Vom Meerschweinchen bis zum Hängebauchschwein – der Tierschutzhof im unterfränkischen Großeibstadt bietet vernachlässigten Tieren ein Zuhause. Doch gestiegene Kosten machen dem Verein zu schaffen. Die Finanzierung ist so schwer wie noch nie.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Seit 20 Jahren ist der Tierschutzhof in Großeibstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld für Schutz und Rettung von Tieren im Einsatz. Tiere, die hier landen, sind meist verletzt, unterernährt oder krank. Sie wurden verstoßen, ausgesetzt oder standen bereits beim Schlachter. Huhn Piggie kam fast ohne Federn aus einer Legebatterie, erzählt Vorsitzende und Reittherapeutin Franziska Dorsch. Sie wurde ein Jahr lang aufgepäppelt und genießt jetzt auf dem Hof ein glückliches Leben unter Hennen mit ähnlichem Schicksal.

Einer zugelaufen Katze musste das Bein amputiert werden. Weil sie sonst aber kerngesund war, hatte sich der Tierschutzhof für die teure Operation entschieden. Ausrangierte Reitpferde, ungeliebte Esel, Straßenhunde – Mitbegründer Thomas Draxler scheut keine Kosten und Mühen, wenn es ums Wohl der Tiere geht: "An den Kosten soll es nicht scheitern. Man muss den Tieren eine Chance geben."

Kosten nehmen Überhand

Die Inflation geht auch am Tierschutzhof nicht spurlos vorbei. Der Hof finanziert sich allein durch Mitgliedsbeiträge, Reitstunden und Spenden. Während die Einnahmen zurückgehen, wachsen die Ausgaben. Die Selbstversorgung deckt etwa ein Fünftel der jährlichen Futtermengen. Doch nicht jedes Tier verträgt das frische Gras vom Feld. Spezial- und Kraftfutter sowie Medikamente werden ebenfalls in großen Mengen gebraucht. "Die Tierarztkosten haben sich verdoppelt, die Futterkosten haben sich verdreifacht. Und wenn dann wieder ein Tier krank wird, dann geht das Tier vor. Dann müssen wir das, was wir eigentlich vorhatten, zurückstellen, weil das Geld fehlt", erzählt Thomas Draxler. Teile des Hofes sind sanierungsbedürftig. Diese Arbeiten müssten warten.

Wenn das Ehrenamt zum Vollzeit-Job wird

Vor 20 Jahren hat Sozialpädagoge Thomas Draxler den Hof mitbegründet. Was als Ehrenamt begann, ist mittlerweile zu einem Vollzeitjob geworden, den er neben seiner eigentlichen Arbeit stemmt. Auch Vorsitzende Franziska Dorsch verbringt nach ihrer Arbeit jede freie Minute bei den Tieren. Füttern, Pflegen, Stall ausmisten, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr – das Drumherum nimmt keine Ende.

Rund 80 Mitglieder zählt der Verein, doch nur ein kleiner Teil davon hilft aktiv am Hof mit. Studentin Paula Ziegler ist eine davon. Im Sommer bietet der Verein Erlebnistage für Kinder an, die sie betreut. „Wir haben es ganz oft, dass Tiere hier abgegeben werden, weil die Kinder keine Lust mehr haben und das wollen wir vermeiden", erzählt Ziegler. Den Kindern solle von Anfang an gezeigt werden, wie viel Arbeit ein Tier mache und welche Verantwortung damit verbunden ist.

Tierschutzhof hofft auf mehr Unterstützung

Damit der Tierschutzhof Großeibstadt auch weiterhin eine sichere Anlaufstelle für Tiere in Not sein kann, hofft der Verein auf eine wachsende Anzahl an Mitgliedern und Spenden in diesen besonderen Zeiten. Reittherapeutin und Reitlehrerin Franziska Dorsch bietet auch Reitstunden auf dem Hof an.

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