Entwurf der Statue von Fußballer Gerd Müller im Atelier
Bildrechte: BR/Tobias Hildebrandt

Es ist eine Herausforderung für den Künstler, Gerd Müller nur anhand von Fotos nachzubilden.

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Gerd Müllers berühmteste Pose als Bronze-Statue

Gerd Müllers Heimatstadt Nördlingen setzt dem verstorbenen Fußball-Weltstar ein lebensgroßes Denkmal. Gerade arbeitet ein Aschaffenburger Künstler an dem Modell. Zwei Jugendfreunde Müllers sehen aber noch Verbesserungsbedarf.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Auf dem Parkplatz vor dem Berger Tor, einem der fünf Stadttore Nördlingens, hat Gerd Müller schon als Kind Fußball gespielt. Und genau dort will die Stadt Nördlingen dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt ein Denkmal setzen – lebensgroß und in Bronze gegossen.

Gerd Müller war schon als Kind begeistert vom Fußball

"Früher war das hier eine Rasenfläche und da haben wir Fußball drauf gespielt. Für die Tore haben wir provisorisch irgendwelche Jacken hergenommen", erinnert sich Helmut Wurm und blickt auf den kleinen Parkplatz. Wurm kannte Fußball-Weltstar Gerd Müller schon aus Kindertagen. "Fußball stand immer im Mittelpunkt", erinnert sich Wurm an die Nachmittage nach der Schule gemeinsam mit Gerd Müller und einem ganzen Freundeskreis.

FC Bayern München beteiligt sich an den Kosten

Das Denkmal kostet 50.000 Euro. Sponsoren sind neben Nördlinger Unternehmen auch der Deutsche Fußballbund (DFB) und der FC Bayern München, für den Müller fast seine gesamte Karriere spielte. Enthüllt werden soll die Statue an Müllers erstem Todestag, dem 15. August.

Nur anhand von Fotos eine Statue modellieren

Bis dahin gibt es noch viel Arbeit für den Aschaffenburger Künstler Herbert Deiss. Er wurde beauftragt, die Vorlage für die Gießerei zu modellieren. "Es ist eine Herausforderung", sagt Herbert Deiss dem BR bei einem Atelierbesuch. Schließlich könne er nur anhand von Fotos die Statue modellieren. "Ich bin nicht so fußballaffin, aber ich bewundere natürlich Gerd Müller. Er hat ein Denkmal verdient", so Deiss.

Oberschenkel so dick wie ein Fußball

Für das Modell des 1,76 Meter großen Fußballers, der vergangenes Jahr im Alter von 75 Jahren verstarb, nimmt Herbert Deiss zunächst Ton. Damit lassen sich die mächtigen, muskulösen Oberschenkel detailgetreu modellieren. Laut Herbert Deiss hatten Müllers Oberschenkel einen Umfang von 70 Zentimetern – so viel wie ein handelsüblicher Fußball. "Der hatte also einen Oberschenkel so dick wie ein Ball", sagt Deiss mit einem Lachen. Von dem Tonmodell macht Deiss dann Schritt für Schritt Gipsabdrücke - die Vorlage für den Bronze-Guss in einer Gießerei.

Gerd Müllers Gesicht passt noch nicht

Die Pose Gerd Müllers zeigt den Fußball-Weltstar bei seinem Schuss zum 2:1-Siegtreffer bei der Fußballweltmeisterschaft 1974 gegen die Niederlande. Doch so ganz passt das Modell noch nicht. Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner ist zusammen mit Jugendfreund Helmut Wurm und Müllers Mannschaftskamerad aus Nördlinger Zeiten, Martin Jeromin, nach Aschaffenburg gereist. Der erste Eindruck vom Gesicht Müllers: Zu entspannt! "Im Moment des Abschusses ist man hochkonzentriert", sagt Wittner. "Die Mundwinkel, die Nasenspitze, die Haare", fügt Martin Jeromin hinzu, da müsse man noch mal ran.

Denkmal als Inspiration für junge Fußballerinnen und Fußballer

Doch dafür überzeugt die Pose: "Die Oberschenkel sind gut dargestellt, keine Frage", sagt Helmut Wurm. "Man sieht die Dynamik, seine kräftige Statur", so Oberbürgermeister Wittner. Wenn die Statue erst mal in Nördlingen steht, soll sie Inspiration sein für junge Fußballerinnen und Fußballer, Gerd Müller nachzueifern, sagt Oberbürgermeister Wittner. Wenn dadurch noch mehr Besucher in die historische Altstadt von Nördlingen kämen, wäre das ein schöner Nebeneffekt, so Wittner.

Entwurf der Statue von Fußballer Gerd Müller im Atelier
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Statue von Gerd Müller

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