ARCHIV - 09.02.2024, Bayern, Nürnberg: Paviane sitzen mit einem Jungtier in ihrem Gehege im Tiergarten Nürnberg. Der Tiergarten Nürnberg will künftig einzelne Tiere aus seiner 45-köpfigen Pavian-Gruppe töten, um die Population besser managen zu können.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Karmann

Guinea-Paviane im Tiergarten Nürnberg

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Geplante Pavian-Tötung: Proteste vor Nürnberger Tiergarten

Lautstark haben in Nürnberg rund 70 Menschen gegen die Haltung von Tieren in Zoos protestiert. Aufgerufen hatte die Tierrechtsorganisation Peta. Der Verein hatte bereits zuvor die diskutierte Tötung von Pavianen im Tiergarten kritisiert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Lautstarke Proteste vor dem Nürnberger Tiergarten: Rund 70 Menschen waren am Samstag einem Aufruf der Tierrechtsorganisation Peta gefolgt. Sie demonstrierten gegen die Haltung von Tieren in Zoos - und forderten die Schließung des Nürnberger Tiergartens.

Das Thema ist am kommenden Mittwoch auch Thema im Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrats. Dort soll Tiergarten-Direktor einen Bericht zur Situation der Paviane im Tiergarten abgeben und die Stadtrats-Mitglieder über die Entscheidungsfindung informieren.

Pavian-Anlage zu klein

Auslöser für den Protest ist die Ankündigung des Nürnberger Zoos einzelne gesunde Paviane töten zu wollen. Der Grund: Die Anlage ist für die 45 Paviane zu klein geworden - sie ist eigentlich nur für 25 Tiere ausgelegt. Laut Tiergarten ist eine Auswilderung nicht möglich, weil es keine geeigneten Gebiete in den Herkunftsregionen gebe.

Anfragen aus Österreich, Indien und Großbritannien

Auch die Abgabe der Tiere ist bisher nicht gelungen. Inzwischen sind Anfragen von drei Einrichtungen eingegangen, die die Paviane aufnehmen wollen. Über eine mögliche Vermittlung muss das Europäische Erhaltungszuchtprogramm entscheiden. Die jüngste Anfrage für die Paviane kommt demnach aus Österreich. Wer hier angeboten hat, die Tiere aufzunehmen, wollte der Tiergarten nicht sagen. Schließlich sei die Einrichtung aus Österreich bislang nicht von sich aus an die Öffentlichkeit gegangen.

Eine am Montag bekannt gewordene Anfrage aus Indien werde derzeit ebenso geprüft wie das Angebot der britischen Tierschutzorganisation "Great Ape Project". Hierbei stimmt sich der Nürnberger Tiergarten mit dem Europäischen Zooverband EAZA ab. Bis wann eine Entscheidung fällt, ob der Nürnberger Tiergarten die Paviane an einen der Interessenten abgibt, ist noch unklar.

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