Ein Foto von dem Liedermacher und Stadtratsmitglied Roland Hefter
Bildrechte: BR/ Ralf Wilschewski

Künstler Roland Hefter steht wegen dem Lied "Genderpolizei" in der Kritik

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"Genderpolizei": Münchner CSU-Stadtrat verteidigt Liedermacher

Unterstützung nach Shitstorm: Für das Spottlied "Genderpolizei" ist der Münchner SPD-Stadtrat und Liedermacher Hefter im Netz stark kritisiert worden. Nun springen ihm CSU-Fraktionsvorsitzender Pretzl und eine ehemalige Kollegin zur Seite.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ein gender-kritisches Lied mit dem Titel "Genderpolizei" führt im Münchner Stadtrat zu einer ungewöhnlichen Koalition: CSU-Fraktionsvorsitzender Manuel Pretzl setzt sich für den SPD-Stadtrat und Liedermacher Roland Hefter ein und verteidigt ihn gegen die Kritik an seinem Song.

CSU-Fraktionschef entsetzt über Shitstorm gegen Roland Hefter

Er sei entsetzt, dass sein Stadtratskollege aufgrund eines künstlerischen Beitrags einem derartigen Shitstorm ausgesetzt sei, schreibt Pretzl in einer Mitteilung. Man könne von dem Lied halten, was man möchte, aber es bewege sich seiner Ansicht nach eindeutig im Rahmen des demokratischen Spektrums und kritisiere das Gendern in legitimer und satirischer Weise.

Eindeutig nicht im Rahmen des demokratischen Spektrums bewegen sich Pretzl zufolge Äußerungen, die Hefter Nähe zum Rechtsextremismus unterstellen. Wer ihn kenne, wisse, dass er für Toleranz, Vielfalt und Demokratie kämpfe.

Kritik und Anfeindungen für genderkritisches Lied "Genderpolizei"

SPD-Stadtrat Hefter ist Schauspieler, Kabarettist und Sänger und sitzt seit 2020 für die SPD im Münchner Stadtrat. Kürzlich veröffentlichte er sein neues Lied "Genderpolizei" im Internet. Dort macht er sich lustig über geschlechtergerechte Sprache und spottet zum Beispiel über das Gendersternchen. Unter anderem singt er von "Onkel*innen" und "Tant*innen". Im Netz wurde er dafür vielfach angefeindet.

SPD-Kollegen argumentieren mit Kunstfreiheit

Hefters Parteifreunde reagierten zurückhaltend auf das Lied, verwiesen auf Kunstfreiheit und die Vereinbarungen der grün-roten Stadtratskoalition. Die will gendergerechte Sprache im Raum zum Standard machen.

Auch Kollegin Monika Gruber unterstützt Hefter

Weitere Unterstützung erfährt Roland Hefter von der Kabarettistin Monika Gruber, die sich auf der sozialen Plattform Instagram mit einem Video dazu äußert. "Die Moralapostel echauffieren sich gerade über meinen Freund und Kollegen Hefter", beginnt Gruber ihr Statement. Sie kenne in ihrem Bekanntenkreis keine Frau, "die darauf besteht, dass man Bürger*innen sagt", argumentiert Gruber. Man könne "Bürger und Bürgerinnen" sagen, doch ein Gendersternchen halte sie nicht für sinnvoll. Statt Gendern fordert die Kabarettistin für mehr Gleichberechtigung vielmehr die gleiche Bezahlung für Männer und Frauen.

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