Eine Frau am Telefon
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand

Eine Niederbayerin durchschaute den Trick einer Betrügerbande.

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Frau durchschaut "Schockanruf": Freiheitsstrafe für Abholer

Mehrere Tausend Betrugsanrufe gibt es pro Jahr in Bayern, und viele Opfer. Es ist schwer die Betrüger zu erwischen. Eine Niederbayerin hatte jedoch die Masche durchschaut, woraufhin ein Geldabholer festgenommen und nun verurteilt wurde.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Das Landgericht Regensburg hat einen 62-jährigen Mann, der als Geldbote Teil einer Telefonbetrüger-Bande war, unter anderem wegen Beihilfe zum gewerbsmäßigen Bandenbetrug zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt. Außerdem muss der Mann einen Wert von insgesamt 150.000 Euro zurückgeben.

Niederbayerin trickst Betrüger aus

Eine 61-jährige Niederbayerin hatte geholfen den Mann zu überführen. Betrüger hatten sie angerufen und wollten sie zur Übergabe von 275.000 Euro in bar vor ihrem Haus in Kirchroth im Landkreis Straubing-Bogen bewegen. Die Frau durchschaute allerdings den Trick, alarmierte die Polizei und übergab dem Boten dann einen Stoffbeutel mit falschen Scheinen und drei angebliche Goldbarren.

Festnahme auf Parkplatz in Franken

Die Polizei verfolgte das Auto des 62-jährigen Betrügers auf der Autobahn an Nürnberg vorbei Richtung Berlin und nahm ihn in der Nähe von Bayreuth auf einem Parkplatz fest. Über das besonnene Verhalten der Frau aus Kirchroth bei Straubing und die Festnahme berichteten die Medien, darunter der Bayerische Rundfunk, Ende Oktober vergangenen Jahres umfangreich. Die weiteren Mitglieder der Bande sind immer noch flüchtig.

Bekannte Masche: Familienmitglied hatte Unfall

Die Masche der Bande war, ältere Menschen anzurufen, wobei sich der Anrufer als Polizist ausgab und behauptete einem Sohn oder einer Tochter drohe nach einem schweren Autounfall eine Untersuchungshaft. Nur durch die Zahlung einer Kaution in bar lasse sich diese Haft abwenden. Die Opfer wurden so dazu bewegt, Bargeld vom Konto abzuheben und einem Mitglied der Bande zu übergeben.

Mindestens einmal erbeutete die Bande Geld. Das Opfer war ein Mann aus der Nähe von Bielefeld. Er wurde dazu gebracht, 150.000 Euro in bar und Schmuck im Wert von 20.000 Euro an einen angeblichen Richter des Amtsgerichts Braunschweig zu übergeben.

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