Ein erster Runder Tisch zur Finanzierung der Sanierung der Stiftsbibliothek des Klosters Waldsassen im Landkreis Tirschenreuth hat am Dienstag noch kein konkretes Ergebnis erbracht. Laut Äbtissin Laetitia Fech wird die Sanierung etwa sechs bis sechseinhalb Millionen Euro kosten.
Hauptlast trägt der Bund
Die Hauptlast wird dabei der Bund tragen: Aus Berlin sind bereits vier Millionen Euro in Aussicht gestellt und im Bundeshaushalt eingeplant worden. Zehn Prozent muss das Kloster selbst tragen. Die verbleibenden etwa zwei Millionen Euro sollen zu unterschiedlichen Teilen von Kommune, Landkreis, Bezirk Oberpfalz, Regierung der Oberpfalz sowie dem bayerischen Kulturfonds übernommen werden. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) zeigte sich als Schirmherrin des Runden Tisches zuversichtlich, dass die benötigte Summe zusammenkommen wird.
Hoffen auf Zuschüsse von Stiftungen
Dafür werden allerdings demzufolge auch Förderungen durch große Kulturstiftungen wie der Bayerischen Landesstiftung nötig sein. Das sei derzeit nicht einfach, da die Stiftungen in der aktuellen Niedrigzinsphase über deutlich weniger freies Kapital verfügen als in vergangenen Zeiten, so ein Sprecher Aigners gegenüber dem BR.
Tiefe Risse in Deckengemälden
An der Stiftsbibliothek sind vor allem baustatische Sanierungen nötig, weil sich in den großen Deckengemälden zunehmend tiefe Risse zeigen. Zudem sollen Spezialfenster für einen besseren Schutz vor UV-Strahlung sorgen. Auch das Umfeld der Bibliothek soll neu gestaltet werden, um für Besucherinnen und Besucher die Arbeit und die Geschichte der Waldsassener Zisterzienserinnen und des Klosters besser erlebbar zu machen.
Stiftsbibliothek ist bedeutendes kunsthistorisches Kulturdenkmal
Die Stiftsbibliothek gilt als eine der kunsthistorisch bedeutendsten in ganz Süddeutschland und als Kulturdenkmal von nationalem Rang. Grund dafür ist die vollständig erhaltene aufwändige Ausstattung aus dem Barock. Die umlaufende, reich beschnitzte Empore wird von zehn Holzfiguren mit sehr außergewöhnlichen Personifikationen des Hochmuts getragen. Das Deckengewölbe ist vollständig mit Stuckarbeiten überzogen und mit mehreren großen Deckengemälden versehen. Zudem sind in der Stiftsbibliothek nicht ausschließlich kirchliche Personen dargestellt, sondern auch antike Persönlichkeiten wie Sophokles, Platon, Sokrates oder Nero.
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