Fahrradfahrer bei Dunkelheit im Regen
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Allwetterradler lassen sich auch an regnerischen Herbsttagen nicht vom Radeln abhalten.

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Experten-Tipps: Mit dem Fahrrad sicher durch den Herbst

Regen, Schneeregen, trübes Wetter - die Aussichten zum Wochenende laden nicht gerade zum Aufenthalt im Freien auf. Für Unerschrockene, die sich trotzdem aufs Rad schwingen wollen, haben Experten Tipps.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Ja, es gibt sie: Menschen, die in der dunklen Jahreszeit, in der sich die meisten am liebsten zu Hause einigeln, bei Wind und jedem Schmuddelwetter auf ihr Fahrrad steigen. Ihrer Gesundheit tun sie damit etwas Gutes, das sagen Studien. Frische Luft und Bewegung halten fit und härten ab.

1.500 Allwetter-Radler in Augsburg

Das sagt sich auch Arne Schäffler vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, kurz ADFC, in Augsburg. Er und seine Familie sind Allwetter-Radler. Sie gehören zur Gruppe von mehr als 1.500 Radlern in Augsburg, die auch im Herbst und Winter täglich unterwegs sind. Im Sommer radeln in Augsburg über 2.000 Menschen. Diese Zahlen liefern digitale Rad-Zähl-Stationen der Stadt.

Sicherheit durch Sichtbarkeit

Um gerade im Stadtverkehr sicher unterwegs zu sein, empfiehlt die Polizei helle Kleidung. Sie sorgt dafür, dass Radler auch bei schlechtem Wetter und in Dämmerung und Dunkelheit gesehen werden, sagt Markus Trieb vom Polizeipräsidium Schwaben-Nord: "Man sagt, dass man bei dunkler Kleidung erst aus 25 Metern wahrgenommen wird, bei heller Kleidung bei 50 Meter und bei reflektierender Kleidung bei 140 Meter. Und da ist natürlich die Möglichkeit zu reagieren für die Autofahrer oder andere Verkehrsteilnehmer viel höher und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfall passiert, viel niedriger."

Bereits elf tödliche Radunfälle in Nordschwaben

Erschreckender Fakt: In Nordschwaben gab es in diesem Jahr bereits so viele tödliche Fahrradunfälle wie in den letzten fünf Jahren nicht. Schon elf Radler kamen hier in diesem Jahr ums Leben. Polizeisprecher Trieb findet das besorgniserregend: "Gerade in der dunklen Jahreszeit kommt es durch die Straßen- und Witterungsbedingungen vermehrt zu gefährlichen Situationen". Zudem wird laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der Verkehr in ganz Bayern immer dichter. Also: "Sicherheit durch Sichtbarkeit" – darauf komme es an, sagt die Polizei.

Reflektoren an Körper und Rad

Norbert fährt jeden Tag – egal bei welchem Wetter – mit dem Radl zur Arbeit. Er ist dafür insgesamt drei Stunden unterwegs. Er trägt Helm und eine leuchtende Warnweste, weil er selbst als Autofahrer immer irritiert ist, wenn Radler aufgrund dunkler Kleidung erst im letzten Moment sichtbar werden.

Und Radfahrer Arne Schäffler vom ADFC Augsburg hat noch ganz einfache Tipps für alle, die keine Lust auf Warnweste haben: Reflektierende Ringe, die sich ums Fußgelenk oder den Arm klippen lassen. Ebenfalls eine gute Möglichkeit für bessere Sichtbarkeit: Speichenreflektoren. "Aber man muss sie reinigen, sonst verschmutzen die komplett und dann helfen sie auch nicht mehr."

Für passendes Reifenprofil sorgen

Außerdem empfiehlt der ADFC noch einen Blick auf die Fahrradreifen, denn: "Das Reifenprofil, das sollte genug Platz haben, dass Schnee und Wasser verdrängt werden kann. Man muss sich klarmachen, bei Eis haben übliche Reifen keine Chance – da helfen nur Spikes oder eben absteigen."

Dazu noch funktionierendes Licht und Bremsen, dann steht dem Radfahren in der dunklen Jahreszeit eigentlich nichts mehr im Weg.

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