Hofläden sind bei den Verbrauchern beliebt
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Regionale Produkte kommen bei den Verbrauchern gut an

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Einkaufen per App: Regionale Produkte rund um die Uhr

Hofläden boomen, regionale Produkte sowieso. Aber manchmal ist es nicht so leicht für Landwirte, die Selbstvermarktung auf die Beine zu stellen. Eine neue Art ist nun in Untermeitingen eingetroffen: die Dorfladenbox.

An Drahtseilen schwebt die Box zum Standort neben einem Supermarkt. "Total aufregend", sagt Jana Rid, die mit ihrem Mann die Dorfladenbox in Untermeitingen in Landkreis Augsbug betreiben will. Neben ihr steht Erfinder Johannes Fischerleitner aus Österreich. Der hat gerade zusammen mit seinem Team die Box angeliefert. "Wie lange, wie breit? Also die Box misst drei mal fünf Meter außen und wiegt circa 3000 Kilo." Die Box in Untermeitingen ist die erste in Deutschland, die jetzt auf festem Grund gelandet ist.

Platz für rund 300 Produkte

Jana Rid dreht den Schlüssel und öffnet erstmals die gläserne Eingangstür. Drinnen braune Holzregale, Kühlschränke und Tiefkühltruhen für rund 300 Produkte: "Gemüse über Kartoffeln, Milchprodukte, Fleischprodukte, Marmelade, Säfte. Wir werden alle Produkte dahaben, die man so für den alltäglichen Bedarf braucht. Auch Eier, Nudeln oder verschiedene Mehlsorten", erklärt Jana Rid, die mit ihrem Mann selbst eine Landwirtschaft betreibt.

24 Stunden frische Produkte

Rund 20 bis 30 Landwirte aus der Region sollen die Produkte liefern. Bis auf Sonntage – Stichwort Ladenschutzgesetz – ist die Box 24 Stunden zugänglich für die Kunden und die Lieferanten, erklärt Erfinder Johannes Fischer Leitner. Alles funktioniert über eine App. Die Bauern aus der Region buchen damit ein und füllen die Regale.

Dann kommen die Kunden, öffnen die Box per App, scannen die Produkte, die sie wollen, mit der Handykamera und bezahlen dann – per App. Die Software registriert, welche Produkte gekauft wurden und meldet zum Beispiel dem Kartoffel-Bauern, wenn all seine Knollen verkauft wurden. Der weiß dann, dass er nachliefern muss.

Der Gewinn wird geteilt

"Wir wollen natürlich auch gern etwas daran verdienen. Deshalb bekommen wir eine gewisse Umsatz-Beteiligung", erklärt Jana Rid. Der Kartoffelbauer muss seinen Gewinn also mit Jana Rid teilen. Die muss wiederum an die Erfinder eine monatliche Gebühr bezahlen, plus einmalig 35.000 Euro für die Box.

Damit dieses Geschäftsmodell aufgeht, müssen die Untermeitinger natürlich bereit sein, mehr zu zahlen als im Supermarkt nebenan. Zwei Passantinnen, die beim Aufstellen zuschauen finden das Konzept schon mal gut: "Weil im Supermarkt das Obst und Gemüse, die Eier und weiß Gott was schon mal grenzwertig sind." Wenn viele so denken, könnte es was werden, mit der Dorfladenbox.

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