Zerstörungen in Mayfield/Kentucky
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Dutzende Tote durch Tornados in den USA

Der Gouverneur von Kentucky nimmt an, dass allein in seinem Bundesstaat mindestens 70 Menschen ums Leben kamen. Auch in anderen Teilen des Landes wüteten Tornados. US-Präsident Biden spricht von einer "unvorstellbaren Tragödie".

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Bei einer Serie von Tornados in den USA sind am späten Freitagabend (Ortszeit) zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Alleine im Bundesstaat Kentucky geht Gouverneur Andy Beshear inzwischen von mindestens 70 Todesopfern aus. "Es könnte sogar sein, dass die Zahl 100 überschritten wird", erklärte er.

Beshear sagte bei einem Besuch im Katastrophengebiet, die Tornados hätten in dem südöstlichen Bundesstaat über 200 Meilen (320 Kilometer) hinweg eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. "Alles in ihrem Pfad ist weg. Häuser, Geschäfte, Regierungsgebäude - einfach weg. Teile von Industrieanlagen, Dächer sind in Bäumen. Es ist schwer vorstellbar, dass das überhaupt möglich ist."

Tornados in sechs Bundesstaaten

Auch andere Bundesstaaten wurden in der Nacht zu Samstag von den verheerenden Stürmen getroffen. CNN berichtete von mehr als 30 Tornados in sechs Bundesstaaten. Aus dem Staat Arkansas wurden zwei Tote gemeldet. In Illinois stürzte das Dach eines Verteilzentrums des Online-Händlers Amazon teilweise ein, auch dort soll es Tote gegeben haben. Es dürften Tage vergehen, bis das gesamte Ausmaß der Verwüstungen bekannt ist.

Entstanden waren die Tornados in der Nacht infolge einer Reihe von Unwettern. Darunter war eine sogenannte Superzelle, die sich im Nordosten von Arkansas gebildet hatte. Dieser besonders gefährliche Sturm zog von Arkansas und Missouri nach Tennessee und Kentucky.

Biden sichert Hilfe zu

US-Präsident Joe Biden sicherte den betroffenen Staaten Unterstützung zu: "Einen geliebten Menschen in einem solchen Sturm zu verlieren, ist eine unvorstellbare Tragödie", teilte Biden mit. "Wir arbeiten mit den Gouverneuren zusammen, um sicherzustellen, dass sie alles haben, was sie benötigen."

Zuvor hatte Kentuckys Gouverneur Beshear betont: "Kentucky braucht Bundeshilfe, um auf dieses Ereignis zu reagieren." In den frühen Morgenstunden seien mehr als 56.000 Menschen in Kentucky ohne Strom gewesen, sagte der Gouverneur. Er rief den Ausnahmezustand aus und schickte Nationalgardisten in die betroffenen Gemeinden.

"Wir schauen auf ein riesiges Trümmerfeld"

Vor allem der Ort Mayfield ist in dem Bundesstaat betroffen. Dort sei eine Kerzenfabrik getroffen worden, in der sich etwa 110 Menschen befunden hätten, berichtete Beshear. "Wir glauben, dass wir mindestens Dutzende von ihnen verlieren werden", meinte er.

Der Sender CNN zeigte Bilder von den Überresten der Fabrik, die angesichts des Ausmaßes der Zerstörung nicht mehr erkennbar war. "Ich habe keine Ahnung, was wir hier sehen, wir schauen auf ein riesiges Trümmerfeld", sagte eine CNN-Moderatorin beim Einblenden erster Bilder.

Dach von Amazon-Gebäude eingestürzt

In Kentucky war im Ort Earlington auch ein Zug entgleist und in mehrere Häuser gerast. Experten untersuchten, welches Material er geladen hatte und wie viele Menschen in der Gegend verletzt wurden, sagte der Sheriff von Hopkins County, Matt Sanderson, dem Lokalsender KYWX. Bisher gab es demnach dort lediglich Berichte über Leichtverletzte.

In Edwardsville im Süden von Illinois gingen die Rettungsarbeiten nach dem Teileinsturz eines Dachs des Amazon-Verteilzentrums weiter. Wie viele Menschen sich zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude in dem Ort nahe der Großstadt St. Louis aufhielten, war zunächst unklar. Auch dort soll es Tote gegeben haben. Drohnenaufnahmen von der Umgebung zeigten chaotische Szenen. Überall lagen Trümmer verstreut. Rettungskräfte suchten mit Taschenlampen nach Verschütteten.

Mit Material von dpa und Reuters.

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