Am Landgericht Coburg sitzt ein Mann auf der Anklagebank. Daneben hat sein Vertediger und eine Polizistin platzgenommen.
Bildrechte: BR/Andi Ebert

Ein 29 Jahre alter Mann muss sich vor dem Landgericht Coburg verantworten. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Eigene Wohnung angezündet: Angeklagter sagt vor Gericht aus

Ein 29-jähriger Mann muss sich vor dem Landgericht Coburg verantworten. Er soll seine Wohnung angezündet haben. Zum Prozessauftakt äußerte sich der Angeklagte: Er habe zum Tatzeitpunkt unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden und Stimmen gehört.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Vor dem Landgericht Coburg hat am Mittwochmorgen der Prozess gegen einen 29-jährigen Mann wegen versuchten Mordes begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, im Dezember 2022 seine Wohnung in Neustadt bei Coburg in Brand gesetzt zu haben.

Coburg: Mit Deospray Teppich angezündet

Der Mann habe heimtückisch und mit gemeingefährlichen Mitteln versucht, drei Menschen zu töten, so die Anklage. Mit einem Deospray soll der Angeklagte, der zum Tatzeitpunkt rund zwei Promille Blutalkohol hatte, einen Teppich in seiner Wohnung angezündet haben. Zum Tatzeitpunkt habe er unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden und Stimmen gehört, so der Angeklagte in seiner Aussage zum Prozessauftakt. Er sei drogensüchtig gewesen und immer wieder in psychiatrischer Behandlung, da er eigenen Angaben zufolge unter einer Psychose litt.

Nachbarn konnten sich in Sicherheit bringen

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass der 29-Jährige mit einem Deospray den Teppich in seiner Wohnung in Neustadt bei Coburg in Brand gesetzt haben muss. Das Feuer griff nach Angaben der Ermittler schnell auf die Möbel und das Gebäude über. Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus, in dem auch der Bruder des Angeklagten lebte, konnten sich in Sicherheit bringen. Eine Person erlitt bei dem Vorfall eine Rauchgasvergiftung, so die Anklage. Der entstandene Sachschaden wurde auf gut 150.000 Euro geschätzt.

Immer wieder Polizeieinsätze in Wohnung des Mannes

Der mutmaßliche Täter gab zum Prozessauftakt an, sich schriftlich bei allen Bewohnern des Hauses entschuldigt zu haben. Er sei seit seinem zehnten Lebensjahr immer wieder betrunken gewesen und litt zum Tatzeitpunkt unter einer massiven Drogensucht.

Der Angeklagte ist für die Behörden kein unbeschriebenes Blatt: Immer wieder hat es nach BR-Informationen Polizeieinsätze in der Wohnung des Mannes gegeben. Der 29-Jährige saß eigenen Angaben zufolge bereits sechs Mal im Gefängnis und war in geschlossenen psychiatrischen Einrichtungen. Die Kammer hat neben den Bewohnern des Hauses auch Sachverständige geladen. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass der Mann zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war. Ein Urteil soll Anfang März fallen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!