Metzger im Schlachthof.
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Druck im Tarifstreit: Streik im Schlachthof Waldkraiburg

Im Tarifstreit in der Fleischindustrie gab es heute deutschlandweit Streiks. Beim größten Rinderschlachtbetrieb Deutschlands, bei Vion in Waldkraiburg im Landkreis Mühldorf, legten am Morgen rund 80 Mitarbeiter für mehrere Stunden die Arbeit nieder.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Beschäftigte des Fleischherstellers Vion haben heute früh für drei Stunden die Arbeit niedergelegt. Von 5 bis 8 Uhr morgens versammelten sich etwa 80 der überwiegend rumänischen Mitarbeiter vor dem Werkstor des Schlachthofs in Waldkraiburg. Sie streiken für höhere Löhne und einen bundesweit einheitlichen Mindestlohn. Insgesamt sind in Deutschland rund 160.000 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt.

Corona-Konformer Streik für höhere Löhne

Die Schlachthofmitarbeiter in Waldkraiburg streiken für höhere Löhne: Sie fordern mindestens 12,50 Euro für Einsteiger, nach der Einarbeitung 14 Euro. Facharbeiter sollen mindestens 17 Euro bekommen. In einem weiteren Tarifvertrag sollen nach Angaben der Gewerkschaft die Mindestarbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Zuschläge und Urlaub geregelt werden. Der Arbeitsausstand dauerte drei Stunden und lief Corona-konform ab. Für die Streikenden stellte die Gewerkschaft nach eigenen Informationen unter anderem FFP2-Masken und eine Desinfektionsschleuse bereit.

Gewerkschaft: Harte Arbeitsbedingungen in Fleischindustrie

Durch den Streik am Waldkraiburger Vion-Standort, Deutschlands größtem Rinderschlachtbetrieb, hoffen die Gewerkschaften mehr Druck auf die Arbeitgeber zu erzeugen und sie an den Verhandlungstisch zurückzuholen. Die Tarifgespräche waren im März nach der dritten Runde ergebnislos abgebrochen worden. Die Gewerkschaften weisen auf die harten Arbeitsbedingungen in Fleischbetrieben insbesondere für osteuropäische Mitarbeiter hin. Nach dem Verbot von Werkverträgen durch die Politik müssten Unternehmen jetzt beweisen, dass sie zu einem echten Wandel der Branche bereit seien, heißt es von der NGG.

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