Prozess gegen Polizisten
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Drogenskandal bei Münchner Polizei: Erneut Beamter vor Gericht

Wegen des Drogenskandals bei der Münchner Polizei muss sich seit heute erneut ein Beamter vor dem Amtsgericht verantworten. Er soll von einem anderen Polizisten Kokain gekauft und konsumiert haben. Und es gibt noch einen Vorwurf.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Seit heute steht in München wegen des Drogenskandals bei der Polizei ein weiterer Beamter vor dem Amtsgericht. Er soll vor drei Jahren Kokain konsumiert haben, das er von einem Kollegen gekauft haben soll. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst nach Aktenlage einen Strafbefehl erlassen, doch der jetzige Angeklagte wollte die Strafe nicht akzeptieren, so dass es nun zum Prozess kommt.

Mann zu Unrecht in Psychiatrie untergebracht

Zudem ist der Beamte noch angeklagt, weil er das Fehlverhalten eines Kollegen gedeckt haben soll. So habe er erfahren, wie ein anderer Polizist mit einer Lüge dafür sorgte, dass ein Mann zu Unrecht in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wurde. Zu dem Fall soll es schon im Februar 2017 gekommen sein. Der andere Polizist musste sich bislang nicht vor Gericht verantworten.

Ermittlungsverfahren gegen 37 Polizeibeamte

Der Drogenskandal hatte das Polizeipräsidium München 2020 erschüttert. Die Staatsanwaltschaft führte 39 Ermittlungsverfahren gegen 37 Polizeibeamte und erhob bislang acht Anklagen. Im Februar war erstmals ein Beamter, der Drogen erworben und weiter verkauft hatte, zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Weitere Beamte wurden zu Geldstrafen und Drogentherapien verurteilt. Das vorerst letzte Urteil war eine Geldstrafe gegen einen Polizisten Ende April.

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