Kokain-Rekordfund in Bayern
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Drei Festnahmen nach Kokain-Rekordfund in Bayern

Mitte Juni war in Aschaffenburg mehr als eine Tonne Kokain sichergestellt worden. Nun haben Zoll und Bayerisches Landeskriminalamt Einzelheiten zum dem Fall bekannt gegeben. Drei Verdächtige befinden sich demnach in Untersuchungshaft.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Nach dem Fund von mehr als einer Tonne Kokain im Container-Terminal von Aschaffenburg sitzen drei Männer aus den Niederlanden in Untersuchungshaft. Die 22, 26 und 45 Jahre alten Tatverdächtigen seien am 21. Juni festgenommen worden, als sie die Ware im Wert von rund 100 Millionen Euro abholen wollten, teilte das Zollfahndungsamt (ZFA) am Montag in München mit.

Nach Angaben der Behörde handelt es sich um die größte Einzelmenge des Rauschgifts, die bislang in Bayern sichergestellt wurde. Jürgen Thiel, Leiter der Rauschgiftschmuggelbekämpfung im ZFA, sprach von einem Krimi. Um die Hintermänner der Aktion zu fassen, laufen noch Ermittlungen.

Droge in Container mit Medizinprodukten geschmuggelt

Am 15. Juni erfuhren die bayerischen Ermittler über ausländische Dienststellen, dass ein Seecontainer mit einer großen Menge Kokain den Aschaffenburger Containerbahnhof erreichen würde. Der Container war aus der Dominikanischen Republik über den Hamburger Hafen nach Aschaffenburg gebracht worden. Dort entdeckten ihn die bayerischen Fahnder am 16. Juni.

Die 1.075 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von mehr als hundert Millionen Euro steckten in einem schmalen Gang zwischen Medizinprodukten, die zu einem Unternehmen im hessischen Friedberg weitertransportiert werden sollten. Polizei und Zoll stellten das Kokain noch in Aschaffenburg sicher und observierten den Container. Dieser wurde wie geplant nach Friedberg gebracht und auf dem Parkplatz der Empfängerfirma abgestellt.

Falle schnappte in Friedberg zu

Am frühen Morgen des 21. Juni hätten sich drei Männer mit einem Kleintransporter dem Container genähert und mit einem Bolzenschneider die Plombe des Stahlbehälters aufgebrochen. In diesem Moment wurden die Männer festgenommen. Gegen alle drei ergingen Haftbefehle wegen des Verdachts des Drogenhandels in nicht geringer Menge.

Aschaffenburg tauchte auch in der Vergangenheit in Zusammenhang mit Drogen in der Berichterstattung auf: Bei einer Untersuchung von Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden wurden dort bayernweit die höchsten Drogenrückstände im Abwasser gefunden: Von 1.000 Einwohnern konsumieren 15 eine illegale Drogen, jeden Tag. Besonders häufig werden in der Stadt offenbar Amphetamine konsumiert.

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Sichergestelltes Kokain

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